Emerging Markets

Kyocera – Sportliche Guidance

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Dem Bürospezialisten Kyocera (63,38 Euro; 860 614; JP3249600002) haben die unerwartet schwache Nachfrage nach Digitalprodukten und ungünstige Wechselkurse das Q1 per Ende Juni vermiest. Die Umsätze sanken um 2,5% auf 305 Mrd. Yen. Der Nettogewinn nach Minderheiten ging sogar um 17% auf 24,8 Mrd. Yen zurück. Dennoch erneuerten die Japaner ihre Guidance. Bis Jahresende sollen 1,36 Billionen Yen an Umsätzen und 112 Mrd. Yen Nettogewinn hängenbleiben.

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Besonders hart traf es im ersten Quartal die Hardware-Telekommunikationssparte. Die Erlöse sanken von 64,8 Mrd. auf 49 Mrd. Yen. Am Heimatmarkt belasteten die geringen Absatzzahlen für mobile Endgeräte im Zuge der Atomkatas­trophe, während in den USA der starke Yen für einen Umsatzrückgang sorgte. Damit drehte das Segment auf operativer Ebene in die roten Zahlen. Schwach lief es auch im Bereich der Keramik-Bauteile, die teilweise für die darbende Solarbranche gefertigt werden. Die Umsätze stiegen zwar um 1,3% auf 45,4 Mrd. Yen. Das Segmentergebnis lag aber bei 4,3 Mrd. Yen, ein Rückgang von über 3 Mrd. Yen.

Andere Sparten boten Lichtblicke. Dazu gehörten etwa die Feinkeramik-Bauteile, deren Umsätze um 19% auf 20,5 Mrd. Yen anstiegen (Segmentergebnis +48,7% auf 3,54 Mrd. Yen). Dass Kyocera seine Prognose nicht verändert hat, gehört ebenfalls zu den positiven Neuigkeiten. So erwarten die Japaner, dass sich die Produktion graduell wieder auf Vor-Fukushima-Niveau einpendelt.

Analysten erwarten keine großen Sprünge

Der Analystenkonsens ist da etwas weniger optimistisch und veranschlagt einen Nettogewinn von 105,6 Mrd. Yen. Auf Basis dieser Prognose beträgt das 2011/12er-KGV akzeptable 12,5. Sollte Kyocera wider Erwarten seine Guidance erfüllen, käme der Anteilschein sogar nur auf ein KGV von 11. Nach dem schwachen Start im August ging es für den Aktienkurs allerdings bis heute weiter abwärts. So lange der Titel noch keinen Boden ausgebildet hat, raten wir nur noch zum Halten.

Altabonnenten bleiben mit altem Stopp 55 Euro an Bord. Neuleser warten die weitere Entwicklung ab.

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