Kyocera – Gewinne brauchen Zeit
Hierzulande ist Kyocera in erster Linie als Hersteller von PC-Zubehör wie Drucker, Kopierern oder Scannern bekannt, vielleicht auch noch als Anbieter von den bis vor wenigen Jahren rege gefragten Fax-Geräten. Viel mehr wissen wir von dem japanischen Technologiekonzern aber nicht, der Mitglied in Nippons Leitindex Nikkei 225 ist. Heute ist die in Kyoto beheimatete Gesellschaft noch immer ein weltweit führender Anbieter feinkeramischer Komponenten für die Technologieindustrie. Doch bei rund 230 Tochtergesellschaften und mehr als 70 000 Mitarbeitern gibt es zahlreiche weitere Facetten. So ist Kyocera gleichzeitig einer der größten Produzenten von Solarenergie-Systemen, beschäftigt sich bekanntlich aber auch noch immer mit der Informations- und Kommunikationstechnologie. Vor allem Laserdrucker und digitale Kopiersysteme gehören zum Angebot der Japaner. Zudem werden immer wieder innovative Produkte zur Steigerung der Lebensqualität entwickelt und vermarktet.
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In Deutschland gehört beispielsweise die 2009 übernommene Triumph-Adler zum japanischen Firmenimperium. Gleichzeitig kooperiert Kyocera hierzulande mit dem renommierten Fraunhofer-Institut aus München. Zusammen loben die Forschungspartner beispielsweise jährlich den mit 25 000 Euro dotierten Kyocera Umweltpreis „Green Office““ aus. Die Aktie (42,44 Euro; 860614; JP3249600002) musste allerdings auf Euro-Basis in den vergangenen Monaten Kursverluste hinnehmen. Vom Hoch im April 2015 knapp oberhalb von 55 Euro ging es zeitweise unter 40 Euro. Diese Konsolidierung folgte nach der Veröffentlichung der Daten für das zum 31. März 2015 beendete Fiskaljahr, denn die Daten für Umsatz und Ertrag lagen unterhalb der Erwartungen. Dabei stieg der Konzernumsatz um 5,5% auf 1,53 Bio. Yen (umgerechnet rd. 11,4 Mrd. Euro). Beim Gewinn vor Steuern kam es zu einem Plus von 16,7% auf 122 Mrd. Yen. Die Analysten hatten deutlich höhere Gewinne erwartet. Jedoch sorgte der Wegfall von Subventionen für Solaranlagen auf Häusern für eine Abschwächung in diesem Segment. Zudem mussten Abschreibungen auf Keramik- und Telekommunikationsgeräte vorgenommen werden. Trotzdem erreichte der Konzern das zweite Jahr in Folge einen Rekordumsatz.
Doch die Produktivität verbesserte sich schon im ersten Quartal des laufenden Fiskaljahres wieder. Während nämlich von April bis Juni der Umsatz nur um 1,4% auf 339 Mrd. Yen kletterte, kam es beim Gewinn vor Steuern zu einem Sprung um 53,2% auf 47 Mrd. Yen. Somit scheint die kurzfristige Margenverschlechterung schon wieder Geschichte zu sein. Charttechnisch hat sich beim Kurs ein kurzfristiger Aufwärtstrend ausgebildet. Auch das optisch recht hohe 2016/17der-KGV von 17 ist für uns kein Hindernis für ein klassisches Langfristinvestment. Kaufen Sie die Kyocera-Aktie auf aktuellem Kursniveau mit Stopp bei 34 Euro.
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