Emerging Markets

Kyocera – Das Geschäft brummt

Die Kyocera-Aktie (56,35 Euro; 860614; JP3249600002) ist gefragt wie lange nicht mehr. Knapp 59 Euro müssen Investoren derzeit für den Titel des japanischen Mischkonzerns auf den Tisch legen – so teuer war das Papier seit mehr als 16 Jahren nicht mehr.

Kein Wunder: Der Konzern strotzt nur so vor Kraft. Im Q2 des laufenden Gj. kletterten die Erlöse um 18% auf 393,18 Mrd. Yen. Das Wachstumstempo hat sich demnach weiter beschleunigt. Besonders gut liefen die Geschäfte in Europa und Asien. Hier zogen die Einnahmen um 37,6 bzw. 27,6% ggü. dem Vj. an. Dabei profitierte der Konzern erneut von der robusten Nachfrage aus der Auto- und Elektronikindustrie. Die Erlöse aus diesen beiden Geschäftsfeldern stiegen im Berichtszeitraum um jeweils mehr als 26%. Doch damit nicht genug der guten Nachrichten: Dank Kosteneinsparungen verbesserte sich das operative Ergebnis sogar um 87% auf 44,3 Mrd. Yen. Vor Steuern blieben 38,58 Mrd. Yen übrig – das sind 62,2% mehr als im entsprechenden Vj.-Zeitraum. Für das Gesamtjahr traut sich das Unternehmen daher etwas mehr zu.

Statt 1,5 Billionen Yen will Kyocera nun 1,56 Billionen Yen (+9,6% ggü. Vj.) umsetzen. Beim operativen Ergebnis rechnet der Konzern mit einem Anstieg von 29,1% auf 135 Mrd. Yen. Im August hatten die Japaner noch mit 120 Mrd. Yen gerechnet. Und auch unter dem Strich dürfte deutlich mehr hängen bleiben als ursprünglich angenommen. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn soll auf 119 Mrd. Yen steigen (+14,6% ggü. Vj.). Bislang hatte Kyocera nur einen mageren Anstieg von 1,1% auf 105 Mrd. Yen in Aussicht gestellt. Mit unserer Einschätzung (s. PEM v. 3.8.) lagen wir also goldrichtig. Bereits damals hielten wir die Prognose für zu konservativ. Natürlich spielt dem Unternehmen auch das konjunkturelle Umfeld in die Karten. Starke Exportgeschäfte haben der japanischen Wirtschaft zur längsten Wachstumsphase seit mehr als 16 Jahren verholfen. Wie die Regierung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt bekanntgab, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und September um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,4% und damit seit sieben Quartalen in Folge.

Aber nicht nur in Japan, sondern weltweit gewinnt die Konjunktur an Fahrt. Nach Prognose der OECD dürfte das globale BIP in diesem Jahr um 3,6% zulegen – das wäre das schnellste Wachstum seit 7 Jahren. Die fundamentalen Vorzeichen für den weltweit agierenden Mischkonzern sind also weiter vielversprechend. Die Charttechnik sowieso. Kaufen Sie daher die Kyocera-Aktie bis 60 Euro und behalten Sie den Stopp weiterhin bei 42,20 Euro bei.

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