Kyocera bleibt in der Spur
Kyocera ist einer der größten Mischkonzerne der Welt. Bekannt ist die Marke heutzutage vor allem für seine hoch technologisierten Industrieprodukte. Die Feinkeramik-Bauteile des Konzerns finden in sämtlichen Bereichen der Industrie Anwendung. Aber Kyocera hat weit mehr zu bieten.
So ist das Unternehmen auch einer der größten Produzenten von Solarenergie-Systemen. Zudem stellt Kyocera Drucker, Multifunktionsgeräte, Zerspanungswerkzeuge und Mikroelektronik her. Und das Geschäft läuft wie geschmiert, wie die Zahlen zum Auftaktquartal des laufenden Geschäftsjahres zeigen, die der Konzern am vergangenen Freitag vorgelegt hat.
Demnach konnten die Japaner ihren Umsatz zwischen April und Juni um 7,9% auf 345,16 Mrd. Yen steigern. Dabei profitierte Kyocera weiter von der guten Nachfrage aus der Auto- und der Elektronik-Industrie. Hier legten die Umsätze um 16,5% bzw. 13,8% ggü. dem Vj. zu. Das operative Ergebnis explodierte förmlich um 154% auf 31,17 Mrd. Yen, was Kyocera in erster Linie auf die Effekte von Kostensenkungen zurückführt. Dabei sticht erneut die Sparte „Industrial & Automotive Components“ hervor. Hier zog das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um satte 263,5% auf knapp 6,39 Mrd. Yen an. Vor Steuern verdiente Kyocera 49,26 Mrd. Yen – ein Plus von 98,6% im Vergleich zum Auftaktquartal 2016/17. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn verdoppelte sich auf 34,98 Mrd. Yen. Kyocera sieht sich daher auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Der Konzern bekräftigte am Freitag die Prognose, dass der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März) um 5,4% auf 1,5 Billionen Yen und das operative Ergebnis um 14,8% auf 120 Mrd. Yen wachsen sollen. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn soll weiterhin bei 105 Mrd. Yen landen (+1,1%). Das erscheint zwar etwas konservativ.
Dennoch fanden Anleger an den Zahlen Gefallen: Die Aktie (50,65 Euro; 860614; JP3249600002) sprang in der Spitze um mehr als 5% in die Höhe. Aus technischer Sicht kam der Impuls gerade noch rechtzeitig. Denn das Papier war im Zuge der allgemeinen Marktschwäche unter die 200-Tage-Linie abgetaucht, nun liegt sie wieder darüber. Der übergeordnete Aufwärtstrend bleibt somit intakt. Und auch die fundamentale Story stimmt. Schließlich hat die Weltwirtschaft kräftig Schwung aufgenommen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für das laufende Jahr mit einem Wachstum von 3,5%, nach 3,2% in 2016. Davon dürfte auch der breit aufgestellte Mischkonzern profitieren. Steigen Sie daher weiterhin bis 54,50 Euro in die Kyocera-Aktie ein. Den Stoppkurs belassen wir unverändert bei 42,20 Euro.