Kreditkartenanbieter freuen sich auf Weihnachten
In den kommenden Wochen läuft in vielen Teilen der Welt das Weihnachtsgeschäft an. Wir gehen davon aus, dass es prima laufen wird. Hierbei sind wir auch durch die jüngste Gewinnwarnung des Einzelhandelsgiganten Wal-Mart nicht verunsichert. Vielmehr leiden die Amerikaner unter dem generellen Trend, dass sich die Umsätze zunehmend ins Internet verlagern, wo andere Player das Geschäft machen. Die Kreditkartenanbieter profitieren vom boomenden E-Commerce deutlich. Eine Vielzahl der Bezahlvorgänge wird beim Onlineshopping mit Plastikgeld abgewickelt. Zudem steigt auch im realen Leben die Akzeptanz der Karten.
Der Anteilschein von Mastercard geriet Ende August kurzzeitig stark unter Druck, erholte sich in den folgenden Wochen aber wieder massiv. Mittlerweile tendiert der Titel (96,83 US-Dollar; US57636Q1040) nur knapp unter seinem Allzeithoch, so dass der seit Ende 2008 anhaltende technische Aufwärtstrend weiterhin voll intakt ist. Im Moment laufen bei der Firma aus dem Bundesstaat New York viele Initiativen, um das mobile Bezahlen noch attraktiver zu machen. Zudem forscht Mastercard stark an der Transaktionssicherheit. In den Schwellenländern ist die Gesellschaft sehr erfolgreich, weshalb die Erlöse in Jahren 2016 und 2017 um jeweils 12% anziehen dürften. Das EPS dürfte dank einer steigenden Nettoumsatzrendite sogar noch schneller wachsen, weshalb Mastercard auch für wachstumsorientierte Investoren attraktiv ist. Das 2016er-KGV liegt bei 24, was wir für vertretbar halten. Neuleser steigen mit Stopp 72,50 Dollar ein.
Die Aktie von Visa sackte im Spätsommer ebenfalls zeitweise ab und erreichte am 24.8. bei hohem Handelsvolumen ein Zwischentief von 60 Dollar. Mittlerweile ist die Notierung beim weltweiten Platzhirsch aber ebenfalls wieder im Steigflug, so dass der alte Kursrekord nicht mehr weit entfernt ist. Bis zu den Q4-Zahlen (per 30.9.) müssen sich die Aktionäre noch rund 2 Wochen gedulden. Wir erwarten aber, dass Visa die Schätzungen der Experten (Thomson) abermals schlagen kann. Zuletzt revidierten sie ihre Schätzungen leicht nach oben. Interessant dürfte vor allem die Entwicklung in China sein, wo die Regierung das Monopol von Union Pay zuletzt lockerte. Insgesamt gehen die meisten Marktbeobachter hier von einem großen Erfolg des Kreditkartenunternehmens aus. Mittelfristig dürfte Visa beim Umsatz und Nettogewinn marginal langsamer als Mastercard wachsen. Dafür ist der Anteilschein (74,85 Dollar; US92826C8394), der mit einem 2015/16er-KGV von 25 bewertet ist, wesentlicher liquider, was ihn für institutionelle Investoren interessant macht. Neuabonnenten greifen mit Stopp 58 Dollar zu.
Discover Financial Services ist stark auf die Vereinigten Staaten ausgerichtet, weshalb das Wachstum bei dem Unternehmen geringer als bei den beiden ersten Anbietern ist. Dafür ist das 2016er-KGV mit 10 auch deutlich günstiger. Allerdings tendiert der Anteilschein (54,87 Dollar; US2547091080) seit Jahresende 2014 in einem leichten Abwärtstrend, weshalb wir hier eher vorsichtig sind. Wir votieren deshalb mit „Halten“ und belassen den Stopp bei 49 Dollar.