Kingsoft – Cloud-Tochter wagt US-Börsengang
Seit dem Ausbruch des Coronavirus haben auch in den USA kaum noch Börsengänge stattgefunden. Lediglich Biotechnologie-Unternehmen und Akquisitionsvehikel, die als weitgehend Corona-resistent gelten, trauten sich seither aufs Parkett. Doch jetzt strebt mit der Cloud-Tochter des chinesischen Software-Konzerns Kingsoft erstmals seit Beginn der Pandemie ein Technologie-Unternehmen an die Nasdaq.
Bis zu 450 Mio. US-Dollar will Kingsoft Cloud mit dem Gang an die US-Technologiebörse einsammeln. Insgesamt 25 Mio. American Depositary Shares (ADS) will Kingsoft Cloud zu einem Emissionspreis zwischen 16 Dollar und 18 Dollar je ADS an den Markt bringen. Die Erstnotiz an der Nasdaq soll am kommenden Freitag (8.5.) erfolgen. Einen Tag zuvor soll der Emissionspreis festgelegt werden.
Im November vergangenen Jahres hatte Kingsoft bereits sein unter dem Dach von Beijing Office Software gebündeltes Office-Software-Geschäft an das STAR Market-Segment der Shanghai Stock Exchange gebracht. Mit seinen Cloud-Diensten und Office-Software-Lösungen reitet King-
soft voll auf der momentanen Homeoffice-Welle und zählt deshalb zu den wenigen Gewinnern der Corona-Pandemie. Das spiegelt sich auch in der jüngsten Kursentwicklung der Kingsoft-Aktie (3,40 Euro; A0M160; KYG5264Y1089) wider, die sich von ihrem Tief im März bereits vollständig wieder erholt hat.
Mit einem Anteil von 47% am Gesamtumsatz überholte 2019 die Cloud-Sparte erstmals den zuvor dominierenden Bereich Online-Spiele, der nur noch auf einen Erlösanteil von 33% kommt. Die Sparte Office-Software steuerte 20% zum Konzernumsatz bei. Kingsoft überzeugt mit einem rasanten Wachstum. 2019 schnellte der Konzernumsatz um 39% auf 8,2 Mrd. Renminbi (RMB). Allerdings schreibt die chinesische Software-Schmiede weiterhin rote Zahlen. Kingsoft gelang es aber immerhin, die Verluste im operativen Ergebnis auf -193,5 Mio. RMB nach 302,3 Mio. RMB im Vorjahr zu begrenzen.
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