Kikkoman trotzt den Kosten
Mitte Juni wurden wir bei Kikkoman unglücklich ausgestoppt. Die Aktie des japanischen Saucen-Spezialisten unterschritt mit Zwischentief in Frankfurt bei 45,60 Euro unseren Stopp aus PEM v. 24.2. bei 46,50 Euro nur um wenige Eurocent.
Belastend für die Kursentwicklung wirkten sich vor allem die steigenden Rohstoffpreise aus, was letztendlich auch an den Zahlen für das Gj. 2021/22 (per 31.3.) bereits ablesbar war. Denn das operative Ergebnis stieg im Jahresvergleich zwar noch um 21,9% auf 50,68 Mrd. japanische Yen, die Zuwächse waren aber im Q4 schon deutlich geringer als in den Vorquartalen. Dank guter Auslandsabsätze kam es beim Umsatz zu einem Plus von 17,5% auf 516,44 Mrd. Yen. Unterm Strich konnte das den Kursverfall aber nicht bremsen.
Die Talfahrt endete erst, als sich abzeichnete, dass das Q1 des neuen Gj. 2022/23 etwas bessere Werte bringen wird, als es Marktteilnehmer zunächst befürchtet hatten. So steigerte der Soja-Spezialisten den Umsatz um 19,4% auf 147,75 Mrd. Yen. Obwohl sich die Kauflaune rund um den Erdball eintrübte, entwickelte sich das Auslandsgeschäft deutlich besser als der Absatz im Heimatmarkt. Dem Unternehmen gelang es sogar, mit Preiserhöhungen auf die steigenden Rohstoff- und Logistikkosten zu reagieren. So lag das operative Ergebnis mit einem Plus von 9,5% auf 15,7 Mio. Euro klar über den Markterwartungen, wuchs allerdings deutlich weniger als der Umsatz.
Für das Gj. strebt der Vorstand aktuell ein Umsatzplus von rd. 18% und einen Anstieg des operativen Ergebnisses von 6,7% an, trotz der veränderten Marktbedingungen und der höheren Kostenbelastung. Allerdings drohen vor allem auf der Seite der Transportkosten weitere Belastungen für das Export-Geschäft, die im 2023er-KGV von 32 – nach der deutlichen Kurserholung – nicht ausreichend berücksichtigt sind.
Wir beobachten Kikkoman.