Kikkoman technisch angeschlagen
Für das gerade beendete Gj. 2020/21 (per 31.3.) hatte Kikkoman ursprünglich eine deutliche Gewinnsteigerung bei einem verhaltenen Umsatzwachstum in Aussicht gestellt. Allerdings musste das Management diese Guidance schnell revidieren, nachdem Corona die Weltmärkte erfasst hatte und insbesondere im Gastronomiegeschäft erhebliche Einbrüche zu erwarten waren.
Schon nach sechs Monaten deutete sich aber an, dass das Geschäft doch besser lief als zwischenzeitlich befürchtet. Denn der Umsatz lag zu diesem Zeitpunkt nur 1,8% unter Vj., da vor allem das Exportgeschäft in die USA sehr gut lief. Die Rückgänge auf dem japanischen Markt und im internationalen Großhandel konnte dies allerdings nicht vollständig ausgleichen.
Inzwischen hat der Saucen-Spezialist die Neunmonatszahlen vorgelegt. Hier zeigte sich ein ähnliches Bild auf der Nachfrageseite. Der Umsatz fiel entsprechend um 2% auf 348,3 Mrd. japanische Yen. Das operative Ergebnis verbesserte sich aber um 3,7% auf 33,8 Mrd. Yen und das Nettoergebnis immerhin um 0,8% auf 33,75 Mrd. Yen. Damit übertrafen die Japaner die Markterwartungen. Zudem kündigte der Soja-Spezialist an, im Gj. lediglich einen Umsatzrückgang von 1% zu erreichen, bei minimal fallenden operativen Gewinnen.
Dies trieb die Aktie (49,20 Euro; 856983; JP3240400006) in der Spitze über die 60 Euro-Marke. Zuletzt kam es aber zu Gewinnmitnahmen. Dazu trugen auch Rückrufaktionen bei, wie die für eine Produktionscharge ihres Sesam Dressings in der EU. So bildete sich bei der Aktie inzwischen ein charttechnischer Abwärtstrend aus, der den Wert sogar nochmals an die 40 Euro-Marke zurückführen kann. Ein Neueinstieg bei unserer Empfehlung aus PEM v. 2.7.20 erscheint daher kurzfristig zu riskant, zumal auch das KGV von 45 kein zwingendes Kaufargument darstellt.
Wir stufen Kikkoman daher auf Halten ab, erhöhen aber den Stopp auf 37,00 Euro.