Fotovoltaik

JinkoSolar überrascht mit Q3

Wie wichtig das Nachziehgen von Stopps ist, zeigte sich bei JinkoSolar. Hier hatten wir in PEM v. 14.7. auf die starke Kursentwicklung des chinesischen Solarmodul- und Solarzellen-Hersteller hingewiesen, aber die Aktie auf Halten abgestuft und den Stopp auf 54,50 Euro erhöht.

Im Zuge der Gesamtmarktentwicklung, der steigenden Rohstoffpreise und der zunehmenden Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung rutschten die ADRs von JinkoSolar (48,72 Euro; US47759T1007) nach unserer Besprechung kräftig ab, durchbrachen Ende September unseren Stopp und wurden anschließend bis auf ein Zwischentief bei 39,00 Euro durchgereicht. Wer unserer Kaufempfehlung von 21.4. bei Kursen um 51,85 Euro folgte, konnte die Position somit trotzdem mit einem kleinen Gewinn von ca. 5% schließen.

Allerdings überrascht die heftige Kursentwicklung, denn JinkoSolar gehört zu den Energiewende-Gewinnern. Dies ist an den Zahlen für das Q3 ablesbar, die dafür sorgten, dass die Talfahrt der Aktie gebremst wurde. So wurden 10 286 Megawatt (MW) an Solarmodulen und 570 MW an Solarzellen und -wafern verkauft, was einem Anstieg von 117,4% entspricht. Dies führte zu einem Umsatzplus von 127,8% auf 2,74 Mrd. US-Dollar, womit die Marktschätzungen um mehr als 12% übertroffen wurden. Der Nettogewinn im dritten Quartal betrug 77,3 Mio. Dollar, woraus sich ein EPS von 0,90 Dollar ergab. Auch dies lag über den Analystenschätzungen, die im Mittel mit 0,79 Dollar kalkulierten.

Zudem wurde der Vj.-Wert von 0,05 Dollar massiv übertroffen. Auch bei der Marge überraschte JinkoSolar, die im Q2 bei 15,1% lag und nun auf 15,7% kletterte. Möglich war dies, da mehr N-Type-Modelle verkauft wurden, die technisch über einen verbesserten Wirkungsgrad verfügen und daher höhere Margen möglich machen. Trotzdem kommt ein Neueinstieg bei der Aktie zu früh, da die Rohstoffpreise und steigende Transportkosten die Marge im Q4 belasten können.

Anleger beobachten JinkoSolar.

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