Itochu – Kosmetische Anhebung
Japans Großkonglomerat Itochu Shoji läuft seit Jahren wie ein schweizer Uhrwerk: sehr solide. Der breit aufgefächerte Konzern wurde 1949 (effektiv sogar 1858) in der Hafenstadt Osaka gegründet und ist seither zu einem führenden Handelsunternehmen in den Bereichen Textilien, Maschinen, Rohstoffe, Energie, chemische Produkte, Nahrungsmittel und Immobilien aufgestiegen – nur um einige zu nennen.
Am Montag (6.11.) legten die Japaner die Halbjahresbilanz (per 30.9.) für das Gj. 2023/24 vor und erhöhten im gleichen Atemzug die Guidance für den Nettogewinn leicht um 2,6% auf 800,5 Mrd. Yen (rd. 5 Mrd.Euro). Das erscheint plausibel, denn bereits jetzt hat Itochu einen Nettogewinn in Höhe von rd. 413 Mrd. Yen im Köcher.
An der Börse entpuppte sich die Anpassung aber als kosmetischer Versuch, von den eigentlich schwächeren Ergebnissen abzulenken. So sank der o. g. Gewinn im Vergleich zum Vj. um 14,5% und damit stärker als die Verluste beim Umsatz um 3% auf 6,7 Bio. Yen oder beim EBT um 11% auf 571,8 Mrd. Yen. Folglich fiel auch die EBT-Marge um 80 bps. auf 8,4%.
Unterstützend wirkte hingegen, dass das Management zudem einen Aktienrückkauf in Höhe von 75 Mrd. Yen (1,2% des Streubesitzes) angekündigt hat. Das Papier (35,28 Euro; JP3143600009) legte als Reaktion immerhin um bis zu 3% zu, ehe Gewinnmitnahmen einsetzten.
Bei den Japanern waren wir zuletzt eher abwartend unterwegs (vgl. PEM v. 10.2.22), obwohl es CEO Masahiro Okafuji sehr erfolgreich gelingt, das Kapital der Anleger gewinnsteigernd umzusetzen. Allerdings zeigen sich schon länger Anzeichen einer Abkühlung. So dürfte der Umsatz in den nächsten drei Jahren nur um 0,9% p. a. steigen, der Gewinn um 2,7%. dog
Wir warten bei Itochu weiter ab.