Hoya-CEO sieht Chancen in DeepSeek
Obwohl unser Musterdepotwert Hoya starke Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt hat, büßte die Aktie ein. CEO Eiichiro Ikeda ging im Call auch auf Chancen durch DeepSeek ein.

Hoya ist auch im Q3 (per 31.12.24) kräftig gewachsen. Der japanische Optik-Spezialist steigerte den Umsatz gegenüber Vorjahr um über 13% auf 220,8 Mrd. Yen (rund 1,4 Mrd. Euro) und den operativen Gewinn um 31% auf 65,2 Mrd. Yen, sodass sich die Marge um 400 Basispunkte auf 29,5% verbesserte. Insbesondere im Bereich der Informationstechnologie erfreut sich Hoya anhaltend hoher Nachfrage. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 30% auf 50,7 Mrd. Yen. Für den hohen Gewinnsprung gibt es zwei Gründe: Einerseits verbuchte Hoya im Vorjahr einen Währungsverlust von 11,4 Mrd. Yen. Andererseits musste Hoya Wertminderungen auf Vermögenswerte des vor acht Jahren erworbenen Endoskop-Geschäfts in Höhe von 4,8 Mrd. Yen vornehmen, nachdem es zu Verzögerungen bei den Genehmigungsverfahren und der Produktentwicklung kam.
Während der Umsatz dem Konsens entsprach, verfehlte Hoya allerdings die Erwartungen der Analysten operativ um 7% – beim Gewinn um 5%. Insbesondere im Life Care-Geschäft sank die Profitabilität im Zuge der oben erwähnten Wertminderung von 20,6% im Vorjahr auf aktuell 17,7%. Die gut auf Tradegate gehandelte Aktie (122,15 Euro; JP3837800006) gab nach Bekanntgabe der Zahlen entsprechend 6% ab. Wir erkennen positiv an, dass das Management Probleme im Life Care-Geschäft – vor allem in China – identifiziert hat, und an diesen arbeitet. In DeepSeek sieht Firmenlenker Eiichiro Ikeda vor allem eine Technologie zur Verbesserung der Effizienz von Computerressourcen. Im Analysten-Call am Mittwoch (5.2.) betonte er daher potenzielle Chancen für das eigene Geschäft: „Wenn die Kosteneffizienz verbessert und praktische Anwendungen entwickelt werden, kann dies zu einer erhöhten Nachfrage führen.“
Das Papier ist mit einem 2024/25er-KGV von 34 (5J-Schnitt: 33; 10J-Schnitt: 27) zwar am oberen Band der Bewertungshistorie angekommen. Der Konsens für 2025/26 bewertet die Aktie aber bereits nur noch mit einem KGV von 29. Neue Ziele dürften bei Vorlage der Q4-Zahlen am 7.5. zudem frischen Wind bringen.
Hoya bleibt kaufenswert. Stopp weiter bei 93,50 Euro.