Hon Hai beendet 2022 versöhnlich
Dass die am Mittwoch (15.3.) vorgelegten Zahlen von Hon Hai Precision nicht ohne Makel daherkommen werden, war wegen der coronabedingten Schließung im wichtigsten Werk in Zhengzhou abzusehen (vgl. PEM v. 17.11.22; PEM v. 11.1.).
Der Markt hatte aber bereits eine negative Geschäftsentwicklung für das Q4 eingepreist. Deshalb konnte der Auftragsfertiger trotz des Nettogewinnrückgangs zwischen Oktober und Dezember um 10% auf 40,0 Mrd. Neue Taiwan-Dollar (NTD; 1,2 Mrd. Euro) die Markterwartungen (39,8 Mrd. NTD) einhalten bzw. minimal übertreffen. Auch der operative Margenrückgang im Schlussquartal um 50 bps. auf 2,3% geht auf die Werkschließungen kurz vor Weihnachten zurück.
Umso erfreulicher fiel daher das EPS-Wachstum von rd. 1,6% von 10,21 NTD für Gj. 2022 aus, was den höchsten ausgewiesenen Gewinn seit 15 Jahren darstellt. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf Sicht des abgelaufenen Jahres ebenfalls geringfügig um 10 bps. auf 2,6%. Dies erlaubte es dem Management insgesamt auch, die Dividende auf 5,30 NTD (Rendite: 5,2%) auf das höchste Niveau seit dem IPO 1991 zu heben. Das Unternehmen hat also allen Widrigkeiten zum Trotz ein versöhnliches Jahresergebnis erzielt.
Dank der Kehrtwende in der Nullcovid-Politik in China soll der saisonale Rückgang im Q1 geringer ausfallen als sonst üblich. Dass die Produktion wieder auf Hochtouren läuft, signalisiert der um 18% gestiegene Umsatz in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres. Das Management rechnet für 2023 mit einem schwächeren Geschäft in der Unterhaltungselektronik, das traditionell etwas mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes ausmacht. Allerdings stellt der Vorstand im Cloud- und Netzwerkgeschäft (21% vom Umsatz) ein besseres Abschneiden in Aussicht. Das 2023er-KGV von 9 ist für die Aktie (5,95 Euro; US4380908057) weiterhin attraktiv. pk
Wegen der Nähe zum Stopp bei 5,50 Euro bleibt Hon Hai Precision jedoch auf Halten.