Argentinien

Heißer Herbst für MercadoLibre

Die Aktie von MercadoLibre (504,90 Euro; A0MYNP; US58733R1023) hat in den letzten beiden Monaten rd. 18% abgegeben. Von den Anfang August vorgelegten Q2-Zahlen (Q3 am 31.10.) zeigten sich viele Analysten zwar positiv überrascht.

Der größte Online-Marktplatz und Bezahldienst Lateinamerikas schaffte es mit einem Gewinn von 16,2 Mio. US-Dollar erneut knapp in die schwarzen Zahlen. Der Umsatz lag mit 545 Mio. Dollar (+63%) ebenfalls über den Erwartungen. Neben der Kursverdoppelung zwischen Januar und August sorgt aber vor allem der Einbruch des argentinischen Peso für wachsende Skepsis am Markt.

Zwar stammen zwei Drittel der MeLi-Erlöse inzwischen aus dem wirtschaftlich auch nicht gerade auf Rosen gebetteten Brasilien und 12% aus Mexiko. Im Heimatmarkt Argentinien, der immer noch für 20% des Geschäfts steht, geht es aber besonders hoch her. Dort wird am 27.10. ein neuer Präsident gewählt. Für den von den Finanzmärkten zumindest als berechenbar, wenn auch nicht besonders erfolgreich, eingestuften Amtsinhaber Mauricio Macri sieht es dabei nicht gut aus. Die Vorwahlen am 13.8. verließ der von Cristina Kirchner, der für ihre populistischen Manöver gefürchteten Ex-Präsidentin, ins Rennen geschickte Alberto Fernandez als klarer Sieger. Der argentinische Leitindex Merval brach danach erst einmal um 38% ein.

Seit September bläst auch noch Amazon zum Angriff auf Brasilien, das Land auf dem für MeLi die größten Wachstumshoffnungen ruhen. Dort wird bisher recht erfolgreich in neue Produkte (u.a. Kreditvergabe) und eine Oprtimierung des Lieferdienstes investiert. Wir halten MeLi vor allem dank seines Wachstums bei Bezahldiensten (Q2: +47% auf 6,5 Mrd. Dollar) weiter für eine der größten Erfolgsgeschichten des Kontinents. Das politische Umfeld macht eine Prognose aktuell aber schwer. Wir liegen mit unserer Empfehlung vom 15.11. 77% im Plus und warten mit Zukäufen auf weitere mögliche Rücksetzer.

Halten mit neuem Stopp bei 427 Euro.

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