H&M fehlt es an Kontinuität
Die am Mittwoch (27.9.) per 31.8. gemeldeten Q3-Zahlen der Modekette Hennes & Mauritz (H&M) zeigen Licht und Schatten.
Positiv überrascht haben die Schweden v. a. bei der Margenentwicklung. Nachdem der Vorstand auf die Kostenbremse getreten hat und Käufer wieder bei hochmargigen Kleidungsstücken zugegriffen haben, stieg der Rohertrag im abgelaufenen Quartal um 10% auf 31,0 Mrd. Schwedische Kronen (rund 2,7 Mrd. Euro) und damit überproportional zum Umsatz (+6% auf 60,9 Mrd. SEK). Die Bruttomarge verbesserte sich um 190 Basispunkte auf 50,9%. Auf Neunmonatssicht ist die Profitabilitätskennziffer bei 50,3% ggü. Vj. (51,5%) aber immer noch rückläufig. Unser Branchenfavorit Inditex hat sich im Vergleich deutlich besser entwickelt (vgl. PB v. 14.9.).
Im Q3 verzeichnete H&M eine deutliche Steigerung der EBIT-Marge auf 7,8%, verglichen mit 1,6% im Vorjahr. Dieser Anstieg ist jedoch auf den außergewöhnlich niedrigen Vergleichswert des Vj. zurückzuführen, als die Aktivitäten in Russland eingestellt wurden. Vom dem selbst auferlegten 10%-Zielwert für 2024 ist die Modekette jedoch noch weit entfernt, wie CEO Helena Helmersson im Q3-Call bekräftigte.
Erste Indikationen für das laufende Q4 deuten darauf hin, dass die guten Ergebnisse womöglich nicht besonders nachhaltig sind. Demnach ist der wb. Umsatz im September um 10% gefallen, bedingt durch die warmen Septembertage, die den Verkauf der Herbstkollektionen erschwert haben. Inditex hatte sich zum Start des neuen Quartals deutlich optimistischer gezeigt. Schon seit einiger Zeit läuft es bei den Spaniern besser als bei den Schweden, was sich auch in der Kursperformance der vergangenen fünf Jahre widerspiegelt. Mit einem Kursplus von rd. 15% hinkt H&M sowohl Inditex (+48%) als auch dem EuroStoxx 50 (+21%) deutlich hinterher.
Zwar ist die Bewertung von H&M mit einem KGV für 2024 von 18 optisch attraktiver als die von Inditex (20). Ein Kaufargument für die Aktie (154,00 SEK SE0000106270) sehen wir darin trotzdem nicht, denn während H&M in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt beim EPS einen Verlust von 26% p. a. auswies, steigerte Inditex den Gewinn im gleichen Zeitraum um immerhin 4% pro Jahr. pk
Meiden Sie daher H&M.