Gruma – In der Ukraine ruht die Produktion
Der Krieg in der Ukraine hat direkte Auswirkungen auf Gruma. Denn der mexikanische Lebensmittelhersteller betreibt ein Werk in dem von Russland angegriffen Land, in dem bislang Maisgrieß und Mehl produziert wurden. Es befindet sich in der Stadt Tscherkassy, etwa 150 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt.
Nachdem der Hafen von Odessa geschlossen wurde, hat sich der Vorstand den Betrieb eingestellt, da der Import von Rohstoffen und der Export von Produkten kaum möglich ist. Umso überraschender ist aber, dass der Kurs der Gruma-Aktie (11,60 Euro; MXP4948K1056) nicht unter der Nachricht litt. Doch die Erklärung ist einfach: Die Mexikaner sind mit 73 Werken und einem Vertriebsnetz über 110 Länder breit aufgestellt. Somit können die Ukraine-Ausfälle in den anderen 72 Werken aufgefangen werden.
Diese breite Aufstellung mit vielen regional bekannten Marken sorgte 2021 für gute Ergebnisse. Denn so war es möglich, in einem von steigenden Inflationsraten geprägten Umfeld, Preiserhöhungen am Markt durchzusetzen. Abzulesen ist dies an den Werten des Q4: Die Umsätze zogen um 17% auf 25,72 Mrd. mexikanische Pesos (MXN; rd. 1,1 Mrd. Euro) an, bei einem nahezu unveränderten Absatzvolumen von 1,08 Mio. Tonnen. Den wirtschaftlichen Erfolg zeigt das Plus des operativen Ergebnisses von 19% auf 3,12 Mrd. MXN. Somit verbesserte sich die operative von 12,0% auf 12,1%.
Wichtigster Auslandsmarkt bleiben die USA: Dort erzielte Gruma ein 3% höheres Absatzvolumen von 388 Mio. Tonnen. Dies führte zu einem Umsatzplus von 15% auf 14,21 Mrd. MXN. Erfreulich entwickelte sich aber auch das Europa-Geschäft. Hier kam es zu einem Umsatzwachstum von 32% auf 1,84 Mrd. MXN. Dies zeigt, dass Gruma weiterhin v. a. im Ausland wächst. Zudem half es in diesen Märkten, dass die Gastronomie – eine Hauptabnehmerin der Produkte –, weniger unter den Corona-Beschränkungen zu leiden hatte, als im Vorjahr. Das Abklingen der Pandemie und die Tatsache, dass höhere Rohstoffpreise am Markt problemlos an die Verbraucher weitergegeben werden können, stimmen uns zuversichtlich, dass Gruma auch 2022 auf Wachstumskurs bleibt. Für weitere Kursgewinne spricht zudem das KGV von 16 und die Dividendenrendite von 2%.
Gruma bleibt daher ein Kauf, jetzt limitiert bis 12,20 Euro. Stopp hoch von 7,20 Euro auf 8,80 Euro.