Gedeon Richter – Die Aktie findet den Boden und startet jetzt durch
Der ungarische Pharmakonzern Gedeon Richter konnte auch im Q3 überzeugen. Das Traditionsunternehmen, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1901 zurückreichen, bleibt auf Wachstumskurs. Dies lässt sich an den Neun-Monats-Daten gut ablesen, die der Konzern in Euro und in der Heimatwährung Ungarische Forint veröffentlichte. Der Umsatz stieg in diesem Zeitraum um 19,1% auf 1,08 Mrd. Euro. In Forint lag der Zuwachs bei 17,7%.
Haupttreiber waren neu zugelassene Wirkstoffe, aber auch einige kleinere Akquisitionen, die erstmals konsolidiert werden konnten. Die regional größten Zuwächse erlebten die Budapester in den USA. Dort wuchs das Geschäft um 84,2%. Allerdings setzt Gedeon dort gerade einmal 66,5 Mio. Euro um. Wichtiger ist daher das Plus in der EU von 20,3% auf 461,2 Mio. Euro. Mit dem Umsatzanstieg konnte der Nettogewinn nicht Schritt halten, er kletterte leicht unterproportional um 16,6% auf 621 Mio. Euro.
Beim EBITDA zeigt sich auch, dass die operative Profitabilität mit einem Zuwachs von 16,4% auf 258,5 Mio. Euro leicht abnahm. Dies ist einerseits Währungsverschiebungen geschuldet, anderseits aber auch etwas höheren Einkaufspreisen bei Rohstoffen. In Summe ist der Konzern aber auf einem guten Weg, seine Jahresziele zu erreichen, weshalb auch die Aktie positiv reagierte. Spannend dürfte allerdings werden, wie der neue CEO Gábor Orbán, der seit 1.11. im Amt ist und vorher als COO fungierte, den Konzern verändert. Denn sein Vorgänger Erik Bogsch, der am Tag nach seinem 70. Geburtstag das Amt abgab, hinterlässt große Spuren: Er führte den Konzern 25 Jahre lang und machte ihn zu einem der führenden Pharmaunternehmen in Europa, wenn es um Wirkstoffe für die Bereiche Gynäkologie und Zentrales Nervensystem aber auch in den Segmenten Onkologie und Immunologie geht.
Wir hatten die Gedeon Richter-Aktie (22,18 Euro; A1W16N; HU0000123096) zuletzt in PEM v. 9.2. bei 19,70 Euro zum Kauf empfohlen. Wer damals einstieg, der liegt inzwischen knapp 13% im Plus. Im Sommer notiert das Papier allerdings schon höher, ehe sogar der langfristige Aufwärtstrend noch vor der Veröffentlichung der Hj.-Zahlen brach und der Titel konsolidierte. Schon im Bereich von 21 Euro zeichnete sich aber eine Bodenbildung ab, die nun in einen kurzfristigen Aufwärtstrend mündete. Wir gehen davon aus, dass der Titel nun wieder das Jahreshoch knapp unter 24 Euro anvisieren wird. Dazu passt auch das attraktive 2018er-KGV von 15. PEM-Neuleser springen daher bei Gedeon Richter mit Limit bis 22,50 Euro auf. Den Stopp erhöhen wir auf 17 Euro.