Montanindustrie

Energiebranche treibt Tenaris an

Der Stahlkonzern Tenaris hat zwar den Firmensitz in Luxemburg, die Aktienmehrheit hält aber mit rd. 60% seit Längerem der argentinische Beteiligungskonzern Techint. Zudem wird mit vielen Werken (Brasilien, Kolumbien, Indonesien) ein Großteil der Geschäfte in den Emerging Markets generiert.

Das Unternehmen ist bekannt für seine Stahlrohre, die insbesondere in der aktuell auf Hochtouren laufenden Energiebranche gefragt sind. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten von Tenaris sind in unseren Augen so gut, dass sie selbst die jüngst bekannt gewordenen Verzögerungen bei einem argentinischen Pipeline-Bau oder der Zahlung einer Wettbewerbsstrafe von 78 Mio. US-Dollar wegen der Bestechung des brasilianischen Ölmultis Petrobras vergessen machen.

Ende April meldete das Unternehmen für das Q1 eine Umsatzverdopplung auf 2,3 Mrd. Dollar, während der operative Gewinn sich auf 484 Mio. (Vj.: 52 Mio.) Dollar verneunfachte. Die Gewinnspannen wurden kräftig ausgeweitet, wie die EBITDA-Marge von 26,5% (Vj.: 16,6%) zeigt. Weil Tenaris auch im Q2 mit guten Umsätzen insbesondere in Südamerika sowie dem Mittleren Osten rechnet und die Margen nach eigenen Aussagen gegen Kostensteigerungen verteidigen kann, gehen wir für das herausstechende laufende Jahr von einem Gewinn je Aktie (EPS) von 1,60 (2021: 0,93) Dollar aus.

Zwar sehen wir das EPS bis 2024 wieder auf 1,35 Dollar fallen, die Geschäftsaktivitäten bleiben aber hoch und das KGV des Papiers (14,26 Euro; LU0156801721) ist mit 10 oder 11 gleichermaßen attraktiv. Tenaris ist zudem nettoschuldenfrei und dürfte deshalb auch gut 0,40 Dollar je Aktie (Dividendenrendite: 2,6%) ausschütten. Auch bei der Rendite des freien Barmittelzuflusses und der Kapitalrendite (ROCE) glänzt das Unternehmen mit mindestens 5% bzw. 16%, weshalb wir nach dem diesjährigen Kursplus von rd. 60% weiteres Potenzial sehen.

Neuleser steigen bei Tenaris über die Mailänder Börse bis 15,00 Euro ein. Stopp rauf auf 10,70 (7,60) Euro.

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