Elbit Systems ist heißgelaufen
Die verstärkten globalen Militärausgaben im Gefolge des Ukraine-Russland-Konflikts lassen sich natürlich auch am Chartbild der Elbit Systems-Aktie ablesen. Aber es wäre falsch, den jüngsten Kursausbruch auf das Allzeithoch bei 228,50 Euro allein auf den wiederaufflammenden Ost-West-Konflikt zurückzuführen.
Wie die Ende März veröffentlichten 2021er-Zahlen des israelischen Rüstungskonzerns zeigten, ist der Wachstumstrend des Drohnenherstellers und Weltmarktführers für Nachtsichtgeräte mit Heads-up Displays längerfristig angelegt, hat durch die jüngsten Entwicklungen allerdings einen vielleicht etwas übertriebenen Schub erhalten.
Die Erlöse sind im vergangenen Jahr um 13% auf 5,3 Mrd. US-Dollar gestiegen und übertrafen die Schätzungen um knapp 5%. Operativ blieben 418,5 Mio. Dollar (+28,5%) übrig, sodass sich die Marge um 90 Basispunkte auf 7,9% verbesserte. Wichtig vor allem: Der Auftragsbestand kletterte um starke 24% auf den Rekordwert von 13,7 Mrd. Dollar. Laut CEO Bezhalel Machlis kommen 72% davon aus dem Ausland; 60% der Aufträge werden in diesem und dem kommenden Jahr abgearbeitet.
Auf mittlere Sicht spricht also alles für eine Fortsetzung des profitablen Wachstumstrends. Analysten erwarten 4% Umsatzsteigerung p. a. bis 2024, wobei die operative Marge auf rd. 9% gesteigert und der Gewinn je Aktie (200,20 Euro; IL0010811243) in diesem Jahr um 25% und in den beiden Folgejahren um 9,6 bzw. 7,5% ausgeweitet werden soll. Eine freie Cashflow-Marge von 4%, ein geringer Verschuldungsgrad von 1,37 (Nettoschulden/EBITDA) sowie solide Kapitalrenditen (ROIC), die gut 50% über den Kapitalkosten liegen, komplementieren das erfreuliche Gesamtbild. Allerdings hat der Kursanstieg von 31% seit Jahresbeginn das 2022er-KGV bereits auf beachtliche 28 (historischer Schnitt: 21) getrieben.
Wir stufen Elbit Systems auf Halten ab und ziehen den Stopp auf 142,50 (200-Tage-Linie: 142,60) Euro hoch. PEM-Neuleser warten bei dem Papier auf Rücksetzer.