Indien

Dr. Reddy´s darf in China verkaufen

Eine erfreuliche Kursentwicklung erlebten die ADRs von Dr. Reddy´s Laboratories seit unserer jüngsten Empfehlung im vergangenen Oktober. Die Aktie (34,40 Euro; 659157; US2561352038) legte mehr als 20% zu.

Wer seit Erstempfehlung aus PEM v. 2.11.17 dabei ist, liegt immerhin 11% im Plus. Im Mai waren die Anteilscheine bis auf ein Zwischenhoch bei 38,20 Euro geklettert. Die Marktteilnehmer hatten hier im Vorfeld der Veröffentlichung der Q4-Zahlen für das Gj. 2018/19, also für den Zeitraum von Januar bis März, auf eine positive Überraschung gesetzt. Tatsächlich hat der Pharmakonzern die Markterwartungen übertroffen. So stieg der Gewinn pro ADR von 0,26 US-Dollar im Vj. auf 0,38 Dollar. Beim Umsatz kam es zu einer Verbesserung um 14% auf 581 Mio. Dollar. Auf die guten Nachrichten setzten allerdings klassische Gewinnmitnahmen ein. An der technischen Unterstützung im Bereich um 32 Dollar fand der Titel jedoch schnell halt. Dazu hat auch ein Verkauf einer Produktpalette aus dem Bereich der Neurologie an das US-Pharmaunternehmen Upsher-Smith Laboratories beigetragen, das zum japanischen Sawai Pharmaceutical gehört.

Dafür erhielten die Inder eine Sofortzahlung von 70 Mio. Dollar. Zudem sind weitere Zahlungen von mehr als 40 Mio. Dollar in den kommenden Perioden möglich, sofern die Produkte sich gut am Markt entwickeln. Doch auch in der Forschung deuten sich bei Indiens zweitgrößten Pharmakonzern weitere Erfolge an, da zahlreiche neue Wirkstoffe zur Prüfung bei der US-Aufsichtsbehörde FDA eingereicht worden sind. Einen nochmaligen Test der Marke bei 32 Euro hatten allerdings die Q1-Zahlen zur Folge. Mit einem Umsatzplus im Jahresvergleich von 3% auf 558 Mio. Dollar enttäuschte der Konzern. Beim EPS erreicht das Unternehmen hingegen mit einem Anstieg um 45% auf 0,58 US-Dollar auch die optimistischen Analystenschätzungen. Trotzdem dauerte es einige Zeit, bis die Qualität der Daten am Markt zu wieder steigenden Kursen führte.

Neue Hoffnungen keimen nun zudem auf, da Dr. Reddy´s als erste indische Gesellschaft die Erlaubnis erhielt, einzelne Produkte auch an Krankenhäuser in China zu verkaufen. Die Inder setzten sich dabei in einer Ausschreibung gegen zwei chinesische Wettbewerber durch. Es geht um Produkte rund um den Wirkstoff Olanzapin, der zur Behandlung schizophrener Psychosen zum Einsatz kommt. Zwar sind die Umsatzerwartungen relativ gering, da die Erlaubnis nur ausgewählte Krankenhäuser betrifft und es sich nicht um ein klassisches Blockbuster-Produkt handelt. Dr. Reddy´s hat mit der Erlaubnis aber einen ersten Fuß in der Tür eines Milliardenmarkts. Auch deshalb sehen wir die Aktie mit einem KGV auf Basis der Schätzungen für 2019/20 von 21 nicht ausgereizt.

Dr. Reddy´s bleibt ein Kauf mit auf 25,00 Euro erhöhtem Stopp.

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