Emerging Markets

DBS Group hat Schiffbruch mit Swiber nicht kommen sehen

Ende Juli sorgte Swiber Holding, ein weithin unbekanntes Unternehmen, in Singapur für Schlagzeilen. Der Verfall des Erdölpreises trübte die Aussichten der Erdöl-Service-Firma massiv ein. Noch schlimmer: Unter der drückenden Schuldenlast und wegen eingebrochener Aufträge meldete die Gesellschaft Konkurs an. Für Aufsehen sorgte das hohe Engagement der Banken.

Die DBS Group, größte Bank des Stadtstaates, ist bei Swiber mit über 700 Mio. Singapur Dollar (ca. 465 Mio. Euro) engagiert. Noch im Mai hatte DBS Group-Chef Piyush Gupta Geld nachgeschossen. Nun fragen sich Beobachter der lokalen Bankenszene, wieso die Bank den Zusammenbruch nicht rechtzeitig erkannt hat.

Die Reaktion an der Börse war wenig überraschend. Von Ende Juli bis Mitte August rutschte die DBS Group-Aktie (9,69; 880105; SG1L01001701) an der Frankfurter Börse um knapp 10% ab. Mit einem 2017er-KGV von 9 und einer Dividendenrendite von 3,9% ist das Papier durchaus empfehlenswert. Doch Vorsicht. Der Swiber-Fall entblößt die Bankenbranche vor Ort. Die drei größten lokalen Institute, DBS, OCBC und UOP, haben sich in den vergangenen Jahren stark im Erdöl- und Erdgasgeschäft exponiert und sind jetzt indirekt von der Krise betroffen. Alleine bei DBS belaufen sich die entsprechenden Kredite auf 23 Mrd. Dollar. Anleger sollten deshalb bei der DBS-Aktie vorerst abwarten.

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