Emerging Markets

DBS Group bleibt auf Rekordkurs

Während die Banken in Europa noch immer unter den Nachwehen der Euro-Krise leiden und von der verschärften Regulierung ausgebremst werden, eilt die Singapurer DBS Group von einem Rekord zum nächsten.

Nach dem Rekordjahr 2014 erreichte die DBS auch im ersten Quartal 2015 eine neue Bestmarke. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres kletterte der Nettogewinn auf den Rekordwert von 1,27 Mrd. SGD. Bereinigt um einen positiven Sondereffekt von 136 Mio. SGD aus dem Verkauf einer Immobilie in Hongkong stieg der Überschuss um 10% auf 1,13 Mrd. SGD. Getragen wurde das Gewinnwachstum von einem Anstieg der Erträge um 12% auf 2,74 Mrd. SGD. Dabei erzielten sämtliche Geschäftsbereiche neue Höchstwerte bei den Erträgen. Mit den Erträgen sind allerdings auch die Kosten um 13% auf 1,18 Mrd. SGD gestiegen. CEO Piyush Gupta kündigte denn auch an, dass die DBS ihren Wachstumskurs fortsetzen werde.

Dabei mussten die Singapurer zuletzt allerdings einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Im Ringen um den Zuschlag für die Schweizer Privatbank Coutts International (PEM vom 22.1.) zog das Konsortium aus DBS und der französischen Großbank Société Générale den Kürzeren. Das Rennen machte schließlich die Schweizer UBP. Die Singapurer hatten es auf die Asien-Aktivitäten der ehemaligen RBS-Tochter abgesehen.

Den Expansionsdrang der Singapurer dürfte das kaum stoppen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die DBS das Vermögensverwaltungsgeschäft der Société Générale in Singapur und Hongkong einverleibt. Erst kürzlich kündigte Gupta die Gründung einer Niederlassung in Indien an, die zu 100% der DBS gehören werde. Vor wenigen Monaten hatte die indische Notenbank die Restriktionen für Auslandsbanken abermals gelockert, um die Gründung ausländischer Bank-Töchter zu erleichtern. Zudem dürften Auslandsbanken nun mehr Filialen eröffnen, als bisher erlaubt waren. Diese neue Möglichkeit will auch die DBS nutzen, um ihre Präsenz auf dem Subkontinent zu erhöhen. Dabei zielen die Singapurer vor allem auf indische Mittelstandskunden ab. Aktuell ist die DBS mit gerade einmal zwölf Filialen in Indien vertreten. Für eine ausreichende Marktabdeckung im indischen Mittelstandsgeschäft benötigt die DBS nach Angaben von Gupta voraussichtlich 50 bis 75 Filialen. Im Konsumentenkreditgeschäft setzt Gupta zudem auf den Aufbau eines Online-Angebots in Indien.

Die DBS-Aktie (13,62 Euro; 880 105; SG1L01001701) befindet sich seit dem Frühjahr 2014 in einem steilen Aufwärts­trend. Im Mai legte das Papier allerdings eine Verschnaufpause ein. Bereits investierte Leser bleiben dabei. Neuleser nutzen den jüngsten Rücksetzer zum Einstieg. Den Stoppkurs ziehen wir auf 10,80 Euro nach.

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