Daiichi Sankyo straft Kritiker Lügen
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„Daiichi Sankyo ist an der Börse noch keine Nummer eins"", urteilten wir in der Ausgabe vom 10.7.14. Tatsächlich kam die Aktie des japanischen Pharmakonzerns danach monatelang nicht in die Gänge und zu Jahresbeginn 2015 unserem Stoppkurs sogar gefährlich nahe. Ab dann strafte uns das Mitglied des Nikkei 225 aber Lügen und zog bis Mitte August um über 60% davon, bevor es im jüngsten Abschwung einen kleineren Teil der Gewinne wieder abgeben musste.
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Vom Hoch fiel die Aktie rund 20% zurück, hat im Gegensatz zu vielen anderen Wertpapieren ihren gleitenden 200-Tage-Durchschnitt aber noch nicht erreicht. Für ein Pharmaunternehmen ist der Konzern aus Tokio mittlerweile recht günstig: Zwar beträgt das KGV auf Basis der Schätzungen für das Geschäftsjahr 2015/16 (per 31.3.) noch 20, das Kurs-Umsatz-Verhältnis indes nur etwa 1,6. US-amerikanische Pharmafirmen erreichen hier nicht selten doppelt oder dreimal so hohe Umsatzmultiples. Überdies prognostizierte das Unternehmen selbst anlässlich der Q1-Zahlen eine Zwischendividende von 40 Yen plus eine Schlussausschüttung von 30 Yen, also insgesamt 70 Yen für das laufende Fiskaljahr 2015/16, was einer Dividendenrendite von 3,1% entspricht.
Die Gewinnentwicklung gibt das locker her, sprang der Überschuss im Q1 doch um satte 75% nach oben. Das dürfte ungefähr auch der Zuwachsrate für das Gesamtjahr entsprechen. Beflügelt wird das Ergebnis von günstigen Währungseffekten, einer niedrigeren Steuerquote und wegfallenden Verlusten eingestellter Geschäftsfelder. Getrennt hat sich Daiichi Sankyo auch von seinem 9%igen Anteil an Sun Pharma, der im Zuge der Fusion mit Ranbaxy Laboratories entstanden war. Durch diese Transaktion erlöste Daiichi Sankyo im ersten Quartal rund 379 Mrd. Yen.
Doch auch umsatzseitig läuft es bei den Japanern ordentlich: Zwar dürfte die Rate von 12% aus dem Auftaktquartal nicht zu halten sein, ein kleines Plus sollte 2015/16 aber herausspringen. Denn die Geschäfte mit Pharmazeutika zur Behandlung von Bluthochdruck, bakterieller Infektionen und eines erhöhten Cholesterinspiegels laufen stabil und besitzen moderates Steigerungspotenzial. Langfristig muss sich die Erforschung neuer Krebs-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechseltherapien allerdings auch in Form steigender Umsätze und Gewinne auszahlen, um dem Anteilschein (16,57 Euro; A0F57T; JP3475350009) frische Impulse zu verleihen. Für geduldige Anleger könnte sich ein Kauf von Daiichi Sankyo mit Limit 16,60 Euro auszahlen. Den Stopp ziehen wir für sämtliche Bestände jetzt auf 12,70 Euro nach.
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