Cybersecurity

CyberArk – Politische Risiken

Es sind schreckliche Bilder, die uns seit Samstag (7.10.) aus Nahost erreichen. Die Hamas hat den Konflikt zwischen Israel und Palästina neu entfacht. Welche Auswirkungen hat das für Unternehmen mit Sitz oder hohem Exposure in Israel?

Wir haben dafür CyberArk näher durchleuchtet. Die Aktie des israelischen Cybersecurity-Spezialisten steht seit PEM v. 10.3.22 auf unserer Empfehlungsliste und weist seitdem ein Kursplus von immerhin 12% aus. Der Großteil der Vermögenswerte und Mitarbeiter befindet sich zwar in Israel. Allerdings erwirtschaftet das Technologieunternehmen seine Umsätze rund um den Globus: Mehr als die Hälfte kommen aus den USA (53%), gefolgt von der Region Europa, den arabischen Ländern sowie Afrika (EMEA: 30%). Die übrigen Weltregionen wie Asien-Pazifik und Südamerika machen 17% des Umsatzes aus.

An den Erlösströmen gefällt uns gut, dass 90% wiederkehrend sind. Als Softwareanbieter im Bereich der Identitätssicherheit ist das Unternehmen in einem strukturell stark wachsenden Markt unterwegs. Der adressierbare Markt wird auf 50 Mrd. US-Dollar beziffert. Allein im Q2 sind die Umsätze um satte 24% auf 175,8 Mio. Dollar gestiegen. Aufgrund der Umstellung des Bezahlmodells weg von einmaligen, margenstarken Lizenzverkäufen hin zu Abo-basierten und damit planbaren Umsätzen hatte das Unternehmen in den vergangenen Jahren Verluste ausweisen müssen. Laut jüngster Guidance soll in diesem Jahr wieder der Sprung in die schwarzen Zahlen erfolgen.

Der bislang robuste Kursverlauf der Aktie (156,35 Euro; IL0011334468) seit Beginn der Kampfhandlungen reflektiert das stabile wirtschaftliche Geflecht, in dem sich das Unternehmen befindet. Die politischen Risiken sind für Investoren jedoch schwer abschätzbar, weshalb sich ein Neueinstieg derzeit nicht aufdrängt. pk

Wir stufen CyberArk daher auf Halten ab und heben den Stopp an auf 117,00 (102,90) Euro.

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