Chemie

Ciech nimmt neues Salzwerk in Betrieb

Schon vor dem Ausbruch der Pandemie und der daraus folgenden negativen Konjunkturentwicklung äußerten wir uns zurückhaltend zur Ciech-Aktie. Das Problem: Dem polnischen Chemiegigant fehlte es an Wachstumspotenzial.

Zudem gab es Unsicherheiten nach dem Rücktritt des langjährigen Vorstandschefs Maciej Tybura (s. PEM v. 13.2.20). Inzwischen hat sich aber nicht nur der Ciech-Kurs (10,04 Euro; A0DQSH; PLCIECH00018) wieder etwas erholt, sondern auch die Entwicklung des operativen Geschäfts merklich verbessert. So stieg der Umsatz im Q1 um 9% auf 861 Mio. polnische Zloty (PLN). Das EBITDA erreichte 222 Mio. PLN, was einem Anstieg um 59% entspricht. Der Verkauf von CO2-Zertifikaten der rumänischen Fabrik steuerte dazu 49 Mio. PLN bei. Auch deshalb stieg die EBITDA-Marge von 17,7 auf 25,8%. Diese Entwicklung ist erstaunlich, da das Q1 des Vj. noch kaum von Corona belastet war.

Hohe Umsatzzuwächse verzeichnete der Konzern vor allem in den kleineren Geschäftsfeldern. So stieg der Absatz bei Schaummitteln um 58% und bei Silikaten um 23%. Demgegenüber gab es beim Kerngeschäft Soda keine nennenswerten Zuwächse. Doch dies dürfte sich aber noch im laufenden Jahr ändern. Denn der Abschluss der Hauptbauarbeiten an der neuen Siedesalzanlage im deutschen Staßfurt ist abgeschlossen. Nach Investition von rd. 600 Mio. PLN in Sachsen-Anhalt läuft seit Mai die Produktion von Nasssalz und Salztabletten für die Wasseraufbereitung. Im Q4 plant das Chemieunternehmen auch den Produktionsstart von Pharmasalz, womit dann der Vollbetreib hergestellt ist. Dieses Pharmasalz will das Management auf dem Weltmarkt anbieten, da das Management hier einen erheblichen Bedarf erkannt hat. Damit greifen die Polen zudem neue Märkte ab, da bislang vor allem in Europa Umsatz generiert wurde.

Wir raten bei Ciech zum Einstieg bis 10,50 Euro. Stopp: 7,55 Euro.

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