Pharma

BeiGene mit starkem Partner

Dass die Aktien der chinesischen BeiGene, die bis dahin nur als ADRs an der Nasdaq gehandelt wurden, auch an der Börse in Hongkong notieren, hatten wir im Sommer 2018 berichtet. Dieser Schritt brachte dem Pharma- und Biotech-Konzern 903 Mio. US-Dollar frisches Geld für weitere Forschungen und Ausbau der Produktpalette. Nur wurden wir bei den auch in Deutschland handelbaren ADRs (148,00 Euro; A1437N, US07725L1026) im Spätherbst 2018 ausgestoppt. Der Konzern hatte schwache Quartalszahlen gemeldet. Inzwischen hat sich die Aktie massiv erholt. Selbst im Corona-Crash wurde dieses 2018er-Tief nicht mehr unterschritten.

Dazu hat maßgeblich ein Kurssprung im November 2019 beigetragen. Damals kündigte Amgen seinen Einstieg bei BeiGene an. Für ein Aktienpaket von 20,5% bezahlte der US-Biotech-Gigant 2,7 Mrd. Dollar. Dies ermöglicht Amgen den leichteren Zugang zum chinesischen Markt für seine Produkte. Für BeiGene dürfte sich der Deal vor allem über Provisionen positiv auswirken. Zudem planen die beiden Konzerne eine enge Zusammenarbeit in der Forschung.

Schwerpunkt der Gesellschaft sind weiterhin Entwicklung und Vertrieb von Medikamenten zur Behandlung von Krebs. Bekanntester Wirkstoff ist Abraxane. Dies ist ein Chemotherapie-Produkt zur Behandlung von Brust-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen- und Magenkrebs. Relativ bekannt ist aber auch Vidaza, das vor allem bei Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zum Einsatz kommt. Erst vor wenigen Tagen hat der Konzern einen weiteren Forschungserfolg melden können. Von der chinesischen Aufsichtsbehörde erhielt das Unternehmen eine Zulassung für den bereits in PEM v. 30.8.18 als Hoffnungsträger bezeichneten Wirkstoff Tislelizumab. Er soll gegen das Hodgkin Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) zum Einsatz kommen. Schon kurz vor der offiziellen Bestätigung hatte es am Markt Gerüchte gegeben, weshalb die Aktie seit Anfang April stieg.

Daher rückten die Jahresahlen für 2019 in den Hintergrund. Der Konzern setzte 428,21 Mio. Dollar um. Dies entspricht einem Plus von 116% . Möglich machten dies gute Verkaufszahlen bei den bislang schon gut laufenden Wirkstoffen, aber auch bei Brukinsa, einem Medikament gegen das aggressive Mantelzell-Lymphom, dessen US-Zulassung in 2019 erfolgte. Dies lässt darauf hoffen, dass der Verlust pro Aktie bei den ADRs, der sich in 2019 von -12,15 auf -15,80 Dollar erhöhte, in 2020 deutlich sinkt. Mit Blick auf den starken Partner und die jüngsten Forschungserfolge billigen wir der Aktie Kurspotenzial bis zum Rekordhoch bei 187,49 Euro zu.

Wir raten zum Neueinstieg bei BeiGene, limitiert in Frankfurt bis 150,00 Euro. Stopp: 112 Euro.

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