Emerging Markets

Bargelddebatte beflügelt die Kartenanbieter

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In den vergangenen Wochen wurde in Europa heftig über die zukünftige Nutzung von Bargeld diskutiert. Hierbei regten einige Politiker an, den Gebrauch von Münzen und Scheinen einzuschränken, da diese hohe Logistik- und Produktionskosten verursachen würden. Zudem würden Banknoten häufig genutzt, um illegale Geschäfte zu tätigen oder Einnahmen für das Finanzamt zu verschleiern. Ein endgültiges Aus für das Bargeld sehen wir zwar nicht. Hierfür ist es in weiten Teilen der Bevölkerung zu beliebt. Allerdings sollten elektronische Zahlungsformen in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, wovon auch die großen US-Kreditkartenfirmen profitieren.

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Visa, der weltweite Platzhirsch der Branche, wird künftig stark auf den chinesischen Markt setzen. Seit Anfang Juni verfügen die Amerikaner über die Erlaubnis, eigene Karten im Reich der Mitte auszugeben. Damit ist die Monopolstellung von heimischen Anbietern wie Union Pay gebrochen. Mittel- bis langfristig dürfte sich die Umsatzdynamik bei den Amerikanern hierdurch erhöhen. Hiervon wird auch das EPS profitieren, das im laufenden und kommenden Fiskaljahr (per 30.9.) um jeweils 14% anziehen könnte. Mit einem 2015/16er-KGV von 23 bleibt der Titel (69,11 US-Dollar; US92826C8394) für langfristig orientierte Anleger ein Basisinvestment. Die 2015/16er-Dividendenrendite ist mit von uns geschätzten 0,8% zwar unterdurchschnittlich. Allerdings dürften die Auskehrungen langfristig und kontinuierlich steigen. Hierfür spricht auch, dass die Ausschüttungsquote in der kommenden Zwölfmonatsperiode lediglich 18% beträgt. Neuleser greifen bis 70 Dollar mit (erhöhtem) Stopp 58 Dollar zu.

Mit der Aktie von Mastercard hatten unsere Leser zuletzt ebenfalls große Freude. Seit unserer Erstempfehlung (PB v. 31.10.11) tendierte das Papier (92,56 Dollar; US57636Q1040) nahezu kontinuierlich nach oben und verzeichnete einen Gewinn von 164%. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 106 Mrd. Dollar ist das Unternehmen zwar kleiner als Visa, dafür aber in der Zukunft voraussichtlich etwas wachstumsstärker. Dies liegt vor allem an dem starken Engagement in den Schwellenländern, wo die Penetrationsrate bei den Endverbrauchern noch nicht so groß ist. Zudem bestehen für Mastercard in China ebenfalls große Chancen. Unserer Meinung nach ist das 2015er-KGV von 27 durchaus gerechtfertigt, da das Nettogewinnwachstum in den beiden Folgejahren immerhin jeweils dynamische 20% beträgt. Das Rückschlagsrisiko stufen wir bei dem Anteilschein hingegen als relativ gering ein. Neuabonnenten kaufen bis 93,20 Dollar. Der für alle gültige Stopp wird auf 72,50 Dollar nachgezogen.

Der Anbieter Discover Financial Services (58,39 Dollar; US2547091080) ist mit einem 2015er-KGV von 11 niedriger bewertet. Dafür ist die Nettogewinndynamik bei der Firma aber auch viel geringer. Wir erwarten, dass das EPS bis zum Jahr 2016 nur um insgesamt 8% steigen wird. Dafür ist die 2015er-Dividende mit 1,8% stattlich. Da der Titel aus technischer Sicht seit Jahresbeginn unter Druck steht, sehen wir keine Eile für einen Neueinstieg. Investierte Leser bleiben dabei. Unser Stopp liegt bei 49 Dollar.

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