Asics – Große Hoffnung in großer Fallhöhe
Die Folgen des wochenlangen Lockdowns wegen der Corona-Pandemie sowie höhere Werbeausgaben für die ursprünglich im Sommer geplanten Olympischen Spiele in Tokio haben die japanische Laufsportmarke Asics im Auftaktquartal in die roten Zahlen gedrückt. Unterm Strich fiel zwischen Januar und März ein Verlust von 243 Mio. Yen an, wie das Unternehmen Ende Mai mitteilte.
Im Vj.-Zeitraum stand noch ein Gewinn von 4,4 Mrd. Yen in den Büchern. Auch beim Umsatz verzeichnete Asics deutliche Einbußen. Die Erlöse gingen um 13,5% auf 85,3 Mrd. Yen zurück. Keine einzige Sparte landete im Plus, nicht einmal das bis dato wachstumsstarke Lifestyle-Label Onitsuka Tigers (-29,5%).
Wie es weitergeht, ist derzeit nur schwer abzuschätzen. Zwar hat Asics die Prognose für das Gesamtjahr (s. PEM v. 27.02.) vorerst bestätigt, ebenso wie die Dividendenpläne. Gleichzeitig stimmte das Management die Aktionäre jedoch auf mögliche Nachbesserungen im Jahresverlauf ein, wenn die Folgen der Krise besser abgeschätzt werden könnten. Nicht gerade die besten Nachrichten. Die Börse reagierte dennoch gelassen, die Aktie (10,02 Euro; 860398; JP3118000003) konnte sogar zulegen.
Für gute Stimmung unter Anlegern sorgte insbesondere die Entwicklung im Online-Geschäft. Hier legten die Einnahmen um satte 57% zu. Zudem haben die Belastungen durch die Corona-Pandemie – wie die jüngsten Verkaufszahlen zum eigenen Filialgeschäft zeigen – inzwischen schon wieder deutlich nachgelassen. Vor allem in China geht es rasant aufwärts. Entsprechend groß ist die Hoffnung, dass die unschöne Delle zum Jahresauftakt bald wieder ausgebügelt werden kann. Ob das wirklich klappt, werden die kommenden Quartale zeigen müssen. Fakt ist: Mit einem Anstieg von rd. 70% seit dem Corona-Tief hat die Aktie viel von einer möglichen Erholung bereits vorweggenommen – entsprechend hoch ist nun die Fallhöhe, falls es doch anders kommt.
Wir raten daher momentan vom Kauf der Asics-Aktie ab.