Bodensysteme

Uzin Utz spürt Margendruck

Uzin Utz verzeichnete im 1. Hj. trotz zweistelliger Wachstumsraten einen Rückgang bei der Profitabilität. Insgesamt konnte der Komplettanbieter von Bodensystemen den Umsatz zwischen Januar und Juni (Q1: +11%; Q2: +11%) auf 246,5 Mio. (Vj.: 220,5 Mio.) Euro ausweiten.

Vor allem das starke Auslandsgeschäft (Umsatzanteil: 64%) war mit einer überproportionalen Wachstumsrate von rd. 14% maßgeblicher Treiber der guten Umsatzentwicklung. Zurückzuführen ist der Erlösanstieg sowohl auf eine erhöhte Absatzmenge als auch auf Preissteigerungen. Aufgrund der noch stärker gestiegenen Material-, Energie- und Frachtkosten fiel das EBIT jedoch um rd. 26% auf 21,5 Mio. Euro, die Marge verschlechterte sich auf 8,7% (Vj.: 13,1%).

Bei einer Materialaufwandsquote von 48% sind die Ulmer derzeit operativ sehr anfällig für steigende Rohstoffpreise und instabile Lieferketten. Uzin Utz entwickelt und produziert Klebstoffe, Spachtelmasse, Beschichtungen, Lacke, Pflegemittel sowie Maschinen für die Bodenbearbeitung. Anzeichen einer besseren Verfügbarkeit von Rohstoffen seien noch nicht ersichtlich, so CFO Heinz Leibundgut. Die 2022er-Guidance bleibt daher weiterhin ausgesetzt.

Daher wollen wir bei dem Nebenwert (54,00 Euro; DE0007551509) trotz eines attraktiven 2022er-KGVs von 13 (historisch: 15) nicht ins fallende Messer greifen. Dass es dem Unternehmen trotz zyklischer Endmärkte gelungen ist, in den vergangenen fünf Jahren Umsatz und EPS um 10% bzw. 15% p. a. zu steigern, zeugt aber von Qualität. 

Wir beobachten Uzin Utz genau.

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