Traton rechnet mit Abschwächung
Die Freude über verbesserte Margen war bei Traton nur von kurzer Dauer. Nachdem die Nutzfahrzeugholding im Q4 überraschend stark abgeschnitten hatte, werden für das laufende Geschäftsjahr kleinere Brötchen gebacken.

Dank eines effektiven Preismanagements und guter Kostendisziplin steigerte die VW-Tocher 2024 ihre bereinigte operative Rendite gegenüber Vorjahr um 60 Basispunkte 9,2% und übertraf somit die eigene Vorgabe von 8,0 bis 9,0%. Trotz rückläufigem Fahrzeugabsatz verbuchte der MDAX-Konzern ein leichtes Umsatzwachstum von 1% auf 47,5 Mrd. Euro. Besonders positiv stach erneut die Marke Scania hervor, die ihre operative Marge um 140 Basispunkte auf 14,1% verbesserte; auch in Nordamerika ging es hoch auf 7,1% (2023: 6,6%).
Weniger erfreulich lief es bei MAN Truck & Bus, wo die Marge um 10 Basispunkte auf 7,2% zurückging. Hier wurde mit -11% auch der stärkste Rückgang bei den Neuaufträgen verzeichnet. Für 2025 rechnet CEO Christian Levin in seinen Kernmärkten mit einer nachlassenden Kundennachfrage nach LKW, bedingt durch die allgemeine Wirtschaftsflaute. Die Entwicklung beim Absatz und beim Umsatz im Industriegeschäft sieht er in einer Bandbreite von -5 bis +5%. Etwas vorsichtiger als erwartet ist seine Prognose für die bereinigte operative Marge, bei der er von einem Rückgang auf 7,5 bis 8,5% ausgeht. Hier lag der Analystenkonsens bislang bei 8,7%.
Die Aktie (37,10 Euro; DE000TRAT0N7) musste am Tag der Veröffentlichung des Jahresberichts (10.3.) prompt ordentlich Federn lassen.
Wir bevorzugen weiterhin den Sektorkollegen Daimler Truck und bleiben bei Traton außen vor.