Suse lässt Transparenz vermissen
Die noch junge Börsenhistorie von Suse ist bislang nicht von Erfolg gekrönt. Seit dem IPO (Ausgabepreis: 29,50 Euro) im Mai vergangenen Jahres hat sich der Aktienkurs (20,40 Euro; LU2333210958) um ein Drittel verringert.
Die Nürnberger sind Softwareanbieter von Open-Source-Lösungen mit Schwerpunkt auf dem Betriebssystem Linux. Das besondere an Open Source ist, dass die verwendeten Programmcodes frei zugänglich sind. Suse baut auf diesen auf, überarbeitet und individualisiert die Lösung je nach Kundenwunsch und generiert dadurch Erlöse. Im Q2 stieg der ber. Umsatz um 18% auf 161,3 Mio. (Vj.: 136,8 Mio.) US-Dollar, das ber. EBITDA kletterte überproportional um 22% auf 58,6 Mio. (Vj.: 48,2 Mio.) Dollar. Damit übertraf die Softwareschmiede sowohl bei der Topline als auch beim operativen Ergebnis die Konsensschätzungen. Die Marge verbesserte sich von 35,2 auf 36,3%.
Der 2022er-Ausblick für Umsatz (Wachstum im mittleren bis hohen 10%-Bereich) und EBITDA (im mittleren 30%-Bereich) wurde trotz Sorge vor zögerlichen Investitionsentscheidungen seitens der Kunden bestätigt. Auch nach dem Kursrückgang ist die Aktie mit einem KUV von 5,5 und einem KGV (2022) jenseits der 100 viel zu ambitioniert bewertet. Zudem missfällt uns, dass Suse aus unserer Sicht zu oft wichtige Bilanz-Kennzifern um Sonderfaktoren bereinigt. Suse lässt die für ein SDAX-Unternehmen nötige Transparenz vermissen.
Meiden Sie Suse.
Hinweis: Dieser Artikel wurde am 8.7.22 korrigiert, um die richtige Entwicklung des Aktienkurses von Suse seit dem IPO klarzustellen.