Starker Dollar und steigende Marktanteile treiben Infineon
Die Kursschwankungen bei Infineon sind aktuell noch stärker als üblich. Nachdem Sorgen über Strafzölle der US-Regierung die Aktie zum Wochenstart belasteten, sorgten die am Dienstag (4.2.) veröffentlichten Q1-Zahlen für deutliche Pluszeichen.

Bei aller Euphorie rund um die starken Ergebnisse und den angehobenen Jahresausblick muss festgehalten werden, dass ein Großteil davon dem gesunkenen EUR/US-Dollar zu verdanken ist. Die neuen Prognosen basieren auf einem Wechselkurs von 1,05 (nach 1,10) Dollar. Aktuell kostet ein Euro ca. 1,03 Dollar und jeder Cent unterhalb der Kalkulation bringt pro Quartal positive Effekte von ca. 25 Mio. Euro beim Umsatz sowie ca. 10 Mio. Euro beim Segmentergebnis. „Der stärkere Dollar macht es wahrscheinlicher, dass wir am oberen Ende der Spanne landen werden“, erklärte CEO Jochen Hanebeck im Earnings-Call bzgl. der Margenprognose („im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich“). Zusätzlich positiv wirkten im Q1 Entschädigungszahlungen (nach Auftrags-Storno) in Höhe von ca. 50 Mio. Euro.
Auffällig ist aber auch, dass Infineon im Automobil- und PSS-Geschäft (KI-Chips) besser abschneidet und optimistischer ist als die Konkurrenz. Ein klarer Beleg für die starke Positionierung und das gute Produktportfolio des Konzerns, der in beiden Segmenten Marktanteile gewonnen haben dürfte. Infineon wird mittelfristig stark vom wachsenden Bedarf an fortschrittlichen Halbleitern profitieren. Kurzfristiges Risiko ist die Zoll-Politik der USA, bei deren Folgen „von vernachlässigbar bis signifikant“ alles möglich ist.
Die Aktie (34,20 Euro; DE0006231004) bleibt ein Kauf. Stopp 26,00 Euro.