Salzgitter – Papenburg scheitert mit Coup
Bauunternehmer Günter Papenburg ist mit seiner geplanten „freundlichen Übernahme“ des Stahlkonzerns Salzgitter gescheitert. Ein vollständiger Rückzug des Investors käme jedoch zur Unzeit.

Nach dem überraschenden Beteiligungsversuch von Günter Papenburg und der Remondis-Tochter TSR Recycling Ende Januar schnellte die SDAX-Aktie von Salzgitter (21,70 Euro; DE0006202005) zeitweise um 75% nach oben. Nun hat der Vorstand das Angebot als zu niedrig zurückgewiesen – mit möglicherweise weitreichenden Folgen.
Die Absage könnte für den Stahlkonzern den unverhofften Rückzug des größten Anteilseigners (29,9%) – noch vor dem Land Niedersachsen (26,5%) – zur Folge haben. Laut „Braunschweiger Zeitung“ äußerte sich Papenburg: „Wenn ich nicht gewollt bin, dann planen wir, unsere Anteile abzugeben.“ Für uns steigt damit wieder die Unsicherheit für die Aktie, die sich seit Oktober 2024 erfolgreich vom Drei-Jahrestief erholt hatte.
Ein Rückzug Papenburgs käme zur Unzeit: Billige Importe aus China und Indien belasten laut OECD die Branche. Mit den Q1-Zahlen hatte Salzgitter die Prognose für 2025 (Umsatz: 9,5 bis 10,0 Mrd.; EBT: -100 bis +100 Mio. Euro) bestätigt: Unterm Strich bleibt ein Verlust möglich.
Wir meiden Salzgitter weiter.