Investitionsgüter

Rheinmetall – Ein Jahr der Rekorde neigt sich dem Ende zu

Kurz vor Jahresschluss vermeldet Rheinmetall neue Aufträge im Milliardenwert – ein passendes Ende für 2024, das dem Rüstungskonzern zahlreiche Rekorde beschert hat.

Sebastian Lang,
Das Rheinmetall Werk in Neuss, Deutschland
Das Rheinmetall Werk in Neuss, Deutschland © AdobeStock

Wenn die Bücher für das Gj. geschlossen werden, dürfte sich der Auftragsbestand auf ca. 62 Mrd. Euro belaufen. Ende 2023 waren es noch 38,3 Mrd. Euro, vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine lediglich 24,5 Mrd. Euro (per 31.12.2021). Hinter Siemens Energy ist die Aktie (611,40 Euro; DE0007030009) der zweitgrößte Gewinner im DAX seit Anfang Januar, mit einem Kursgewinn von über 110%. Ein Teil davon ging uns durch die Lappen, da wir die Dynamik anfangs unterschätzten und am 9.1. einen Gewinn von 48% realisierten (vgl. PB v. 9.1.). Seit unserem Wiedereinstieg im März (vgl. PB v. 14.3.) hat sich aber erneut eine Rendite von fast 40% angehäuft (inkl. Dividende).

Kurzfristige Kursschwankungen, bedingt durch Berichte über Friedensverhandlungen oder politische Debatten zu den Verteidigungsetats, sollten daher für Nachkäufe genutzt werden. Der Aufrüstungsbedarf der NATO-Staaten ist so hoch, sodass die Nachfrage auf Jahre hinweg zunehmen dürfte, selbst wenn es zu einem (Zwangs)-Frieden kommen sollte. Die bisherigen Verteidigungs- und Rüstungsausgaben von 2% des BIP reichen nicht aus, um verteidigungsfähig gegen Russland zu werden, und schon gar nicht, um USA-Präsidenten Donald Trump davon abzuhalten, die NATO zu verlassen. Zum Vergleich: Die Amerikaner hatten im vergangenen Jahr Militärausgaben von 916 Mrd. US-Dollar, was 3,4% des BIP entsprach.

Bereits mit der jetzigen Auftragslage sollte bis 2027 ein durchschnittliches EPS-Wachstum von 35% p.a. möglich sein. Das 2025er-KGV von 20 ist daher weiterhin attraktiv.

Rheinmetall bleibt ein Kauf. Stopp hoch auf 452,90 (419,50) Euro.

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