Versandhandel

Redcare – Wachstum hat seinen Preis

Die Meinungen zur fundamentalen Entwicklung von Redcare Pharmacy gehen derzeit stark auseinander. Auf der Umsatzseite feuert Redcare weiterhin aus allen Zylindern.

Redcare Pharmacy Logo auf einem Handy am Schreibtisch
Redcare Pharmacy Logo auf einem Handy am Schreibtisch © AdobeStock

Die Erlöse stiegen im Q3 um 21% auf 574 Mio. Euro. Ein Wachstumstreiber waren die verschreibungspflichtigen Medikamente in Deutschland. Im Q3 stiegen die Erlöse in diesem Bereich um 81% auf 69 Mio. Euro, im September lag die Steigerungsrate sogar bei 108%. Der Konzern erhöhte jetzt die Umsatzprognose für 2024 auf 2,35 Mrd. bis 2,5 Mrd. (zuvor: 2,3 Mrd. bis 2,5 Mrd.) Euro.

Allerdings senkte das Management gleichzeitig die Prognose für die ber. EBITDA-Marge, welche nur noch 1,2 bis 2,2% (zuvor: 2,0 bis 4,0%) betragen soll. Der Vorstand plant, die Marketingaktivitäten im Q4 deutlich zu erhöhen, um die Dynamik im Rezeptgeschäft zu erhöhen.

Dies wirkt jedoch widersprüchlich, da Redcare bereits starke Wachstumsraten vorweist – zumal vor allem die bestehenden Kunden durch wiederkehrende Bestellungen zum Umsatzwachstum beitrugen, wie CEO Olaf Heinrich betonte. Die Neukundengewinnung verursacht demnach weiterhin hohe Kosten – ein Zeichen dafür, dass das Geschäftsmodell zumindest aktuell noch nicht sonderlich skalierbar ist.

Von einem nachhaltig profitablen Wachstum ist der Konzern daher noch weit entfernt, auch wenn der Vorstand sein Langfristziel einer bereinigten EBITDA-Marge von 8% weiterhin bekräftigt. Die MDAX-Aktie (135,50 Euro; NL0012044747) ist mit einem 2025er-KGV von über 100 schlicht zu teuer. pk

Wir warten daher bei Redcare Pharmacy weiter ab.

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