Investitionsgüter

MTU Aero startet durch – Zolldeal gibt Rückenwind

MTU überzeugt mit starken Halbjahreszahlen und ambitionierten Zielen. Der gerade vereinbarte Zolldeal mit den USA beseitigt ein zentrales Risiko für den Triebwerkshersteller – und schafft neue Kursfantasie.

Sebastian Lang,
Mobiltelefon mit Logo von MTU Aero Engines vor Unternehmenswebsite
Mobiltelefon mit Logo von MTU Aero Engines vor Unternehmenswebsite © AdobeStock

Das am Sonntag (28.7.) geschlossene Handelsabkommen zwischen den USA und der EU sorgt für Erleichterung in der Luftfahrtbranche. Für MTU Aero verschwindet damit eines der wenigen Risiken, das den Höhenflug des Konzerns bisher gebremst hatte.

Operativ läuft es ohnehin

Bereits Mitte Juni hatte der Triebwerkshersteller auf der Pariser Luftfahrtmesse seine Prognose für 2025 angehoben und ehrgeizige Ziele für 2030 formuliert. Der am vergangenen Donnerstag (24.7.) vorgelegte Halbjahresbericht bestätigte den positiven Trend: Der bereinigte Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 21% auf 4,1 Mrd. Euro, die EBIT-Marge verbesserte sich um 220 Basispunkte auf 15,9%. Der Auftragsbestand belief sich zum Ende des Quartals auf 25 Mrd. Euro – die Rekord-Messeaufträge von der Paris Air Show sind darin noch nicht enthalten.

Dort konnte der DAX-Konzern Triebwerksbestellungen im Wert von rund 1,75 Mrd. Dollar an Land ziehen, hauptsächlich für das Getriebefan-Triebwerk der A320neo-Familie. Ohnehin sind die Münchner auf mehrere Jahre hinweg ausgelastet. Für 2025 stellt CEO Lars Wagner einen Umsatz von 8,6 bis 8,8 Mrd. Euro in Aussicht, beim bereinigten EBIT rechnet er mit einem Zuwachs im niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich (2024: 1,05 Mrd. Euro). Bis 2030 sollen die Erlöse auf 13 bis 14 Mrd. Euro steigen – bei einer Marge von 14,5 bis 15,5 %.

Zolldruck raus – Spielraum gewonnen

In den vergangenen Monaten hatte vor allem die Androhung neuer US-Zölle durch US-Präsident Donald Trump für Unruhe gesorgt. Wie bereits in unserer Sektor-Analyse vom April erläutert, ist die internationale Luftfahrtbranche eng miteinander verflochten und daher besonders anfällig für jegliche Art von Handelsbarrieren. Sicherheitshalber hatte MTU bereits damit begonnen, Warenströme umzuleiten. Das nun beschlossene Handelsabkommen zwischen den USA und der EU schafft vorerst Klarheit: Die Zollfreiheit für die Luftfahrtindustrie bleibt. Das ist klar positiv – und macht die Aktie (363,00 Euro; DE000A0D9PT0) für uns wieder interessant.

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