Biotechnologie

Morphosys – Zu wenig, zu teuer?

Morphosys hat Constellation Pharmaceuticals zügig übernommen. Für den Krebsforscher, der mit Pelabresib ein Mittel gegen eine chronische Erkrankung des Knochenmarks (Myelofibrosis) in der Phase III der Prüfung hat, zahlten die Planegger 1,7 Mrd. US-Dollar, was bei 34,00 Dollar je Aktie einen Aufschlag von fast 68% bedeutet. Zur Finanzierung übertrug Morphosys für 1,425 Mrd. Dollar umfangreiche Lizenzrechte für die verpartnerten Mittel Tremfya, Otilimab und Gantenerumab an den Finanzinvestor Royalty Pharma.

Nachdem die Q1-Daten eine eher enttäuschende Entwicklung des eigenen Blutkrebsmittels Monjuvi aufzeigten, halten wir den Zukauf zwar für zielgerichtet, aber zu teuer. Constellation hat neben Pelabresib mit CPI-0209 lediglich ein weiteres Krebsmedikament in der klinischen Prüfung (Phase II). Zudem stehen den Aufbaukosten für die US-Vertriebsorganisation bislang deutlich geringere Monjuvi-Erlöse gegenüber als von uns kalkuliert. Die MDAX- und TecDAX-Aktie (56,18 Euro; DE0006632003) hat seit Jahresbeginn 40% verloren und wir wurden am 11.5. ausgestoppt. Nach unserer aktualisierten Kalkulation sind erst ab 2024 Gewinne zu erwarten, wobei das KGV dann mit 28 in etwa auf dem langjährigen Durchschnitt landet.

Wir beobachten Morphosys daher vorerst!

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