MLP – Domcura-Übernahme und Restrukturierung heben Gewinn
Dem ehemaligen DAX-Mitglied MLP ist es in den vergangenen 15 Jahren nicht gelungen, den langfristigen Abwärts-trend der Aktie zu stoppen und Vertrauen herzustellen. Vielmehr rutschte das Papier durch sämtliche Indizes und verschwand nach dem SDAX-Abstieg im Nirgendwo.
Doch seit wenigen Monaten macht sich Zuversicht breit, denn der Ausblick verspricht Gewinnsteigerungen in 2017. Ein Teil davon wurde bereits antizipiert, was wir so nicht erwartet hatten, da der Großteil der positiven Entwicklung bei wichtigen operativen Kennzahlen primär auf die Domcura-Übernahme zurückzuführen ist. Nachdem der Anteilschein Anfang 2016 ein neues Allzeittief bei 2,52 Euro erreicht hatte, setzte eine kräftige Gegenbewegung ein. Per heute steht der Titel (4,12 Euro; DE0006569908) auf Jahressicht besser da als die DAX-Konsorten. Die starken M9-Zahlen veranlassten Investoren, beherzt zuzugreifen und sich erste Stücke ins Depot zu legen. Die Aktie wertete innerhalb von zwei Wochen rund 14% auf.
Zu optimistisch sollten Investoren ob der guten M9-Zahlen aber nicht sein. Denn neben den fundamentalen Faktoren müssen auch erste technische Widerstände überwunden werden, die einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung im Weg stehen könnten. Insbesondere das Jahreshoch aus 2015, das zwischen 4,20 und 4,30 Euro herausgebildet wurde, dürfte die erste Hürde markieren, die es zu überwinden gilt.
Fundamentale Stütze hierfür könnten die Konsensdaten von ThomsonReuters liefern, die bezüglich des 2017er-Umsatzes seit Veröffentlichung der H1/16-Zahlen deutlich optimistischere Analystenschätzungen widerspiegeln. Gleichzeitig sind aber die Gewinnerwartungen konservativer geworden. 2016 werden beim Jahresüberschuss 16,3 Mio. Euro antizipiert, was einem weiteren Rückgang gegenüber Vorjahr (19,8 Mio. Euro) entsprechen würde. Die Schätzung für das Nettoergebnis im nächsten Geschäftsjahr liegt bei 26,4 Mio. Euro (zuvor 29,7 Mio. Euro). Trotzdem leitet sich hieraus ein attraktives 2017er-KGV von 14 ab. Mutige bauen erste Positionen auf und sichern sich bei 3,20 Euro ab.