Deutsche Aktien

MBB will Familie weiter vergrößern

Für seine Töchter muss sich MBB wahrlich nicht schämen. Wie die am Montag (19.11.) vorgelegten Q3-Zahlen zeigen, waren sie maßgeblich für die starken Ergebnisse verantwortlich. Besonders das Segment Technische Applikationen konnte Umsatz und EBIT massiv steigern, was in erster Linie auf das deutliche Wachstum der börsennotierten Gesellschaften Aumann (vgl. PB v. 19.11.) und Delignit zurückzuführen ist. Konzernweit steigerten die Berliner den Umsatz um 32,0% auf 387,8 Mio. Euro und das EBIT um 44,7% auf rd. 30 Mio. Euro.

Die Marge verbesserte sich von 9,7 auf 10,7%. An den Jahreszielen hält der Vorstand fest: Der Umsatz soll 500 Mio. Euro überschreiten und der Gewinn je Aktie 2,30 bis 2,45 Euro erreichen. Zum 30.9. kletterte er um 5,3% auf 1,59 Euro.

Finanziell ist die mittelständische Familienholding bestens aufgestellt. Die Eigenkapitalquote erreichte mit 70,2% einen neuen Höchstwert. Die Netto-Cashposition wuchs um fast ein Drittel auf 292,4 Mio. Euro. Die volle Kriegskasse will MBB für die weitere Familienplanung nutzen: Nicht nur für die bisherigen Töchter sind Zukäufe geplant. Durch zusätzliche Akquisitionen will der Konzern auch neue Geschäftsfelder erschließen. Maßnahmen, die der Aktie (79,90 Euro; DE000A0ETBQ4) neuen Schwung geben sollten. Eine positive Reaktion auf die Q3-Zahlen blieb aus. Zwar liegen PB-Leser seit Erstempfehlung am 2.11.15 über 290% vorn, doch im laufenden Jahr verlor das volatile Papier bisher fast 7%. Seit dem Allzeithoch im November 2017 bei 124,70 Euro ging es 35% nach unten. Damit ist der Kurs unter seinen 200-Tage-Durchschnitt gefallen und auch unser Stopp ist inzwischen nur noch 8% entfernt. Immerhin: Mit einem 2019er-KGV von 31 ist die Aktie angesichts des operativen Wachstums günstig bewertet. Doch solange ein Kaufsignal ausbleibt, sind wir vorsichtig. Halten Sie MBB daher weiter. Stopp: 73,50 Euro.

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