Investitionsgüter

KSB liefert – Trotz SAP-Bremsklotz

Die SAP-Migration kostet KSB kurzfristig Marge, doch das Kerngeschäft läuft rund: Besonders das Pumpengeschäft überzeugt mit starkem Auftragseingang. Die Aktie bleibt aussichtsreich.

Sebastian Lang,
KSB-Firmenlogo
KSB-Firmenlogo © AdobeStock

Der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB profitierte auch im zweiten Quartal von der breiten Aufstellung seiner Geschäftsaktivitäten und konnte Zuwächse bei Auftragseingang und Umsatz verbuchen.

Wie der SDAX-Konzern am Mittwoch (30.7.) mitteilte, stieg der Auftragseingang im ersten Halbjahr insgesamt um 3,3% gegenüber dem Vorjahr auf 1,7 Mrd. Euro. Bereinigt um Währungseffekte belief sich das Plus sogar auf 4,7%. Den stärksten Anstieg verzeichnete das Segment Pumpen mit +8% auf 941 Mio. Euro, während die Neuaufträge im Segment Armaturen mit rund 225 Mio. Euro auf Vorjahresniveau lagen. Besonders gut läuft das Pumpengeschäft derzeit in den Marktbereichen Wasser sowie Petrochemie/Chemie. Dass im Segment KSB SupremeServ ein Rückgang von 3% auf 532 Mio. Euro zu verzeichnen war, ist laut CEO Stephan Timmermann lediglich auf eine temporär geringere Ersatzteilnachfrage in den Märkten Bergbau und Energie zurückzuführen. Für das Geschäftsjahr 2025 zeigt er sich weiterhin zuversichtlich und bestätigte die bisherige Prognose für den Gesamtkonzern. Belastend auf das Ergebnis wirkt sich immer noch die Migration des ERP-Systems auf SAP S/4HANA aus, die ein zentrales Transformationsprojekt im Rahmen der Konzernstrategie bis 2030 darstellt und sich voraussichtlich bis 2027/2028 erstrecken wird. Bereinigt um die dadurch anfallenden Sondereffekte stieg das EBIT gegenüber dem Vorjahr um 2,4% auf 121,5 Mio. Euro; die entsprechende Marge lag stabil bei 8,2%.

Erwartetes Gewinnwachstum macht Bewertung attraktiv

Auch wenn die Aktie (884,00 Euro; DE0006292030) in den vergangenen Tagen etwas Federn lassen musste, hat sie seit Jahresbeginn immer noch knapp 50% an Wert gewonnen. Da wir für die Jahre 2025 bis 2027 im Schnitt mit einem EPS-Wachstum von 12% rechnen, erscheint uns das 2026er-KGV von 9,5 dennoch weiterhin attraktiv.

KSB bleibt ein Kauf. Den Stopp ziehen wir auf hoch auf 645,00 (zuvor: 609,00) Euro.

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