Düngemittel

K+S – Rücksetzer als Chance

Auf den ersten Blick erscheint der Gewinnrückgang von über 77%, den K+S im dritten Quartal verbuchen musste, wie eine herbe Enttäuschung. Hier gilt es aber zu berücksichtigen, dass im Vj. der Gewinn durch einen starken Sondereffekt verzerrt wurde.

Damals steigerte sich das Ergebnis dank einer ordentlichen Wertzuschreibung auf die eigenen Produktionsstätten, die wegen der hohen Düngemittelpreise eine Neubewertung erforderlich machten. Operativ lief es auch 2022 hervorragend. So stieg das EBIT im Q3 um über 700% an. Analysten erwarteten sogar noch mehr, sodass der operative Gewinn gut 37% niedriger ausfiel als erhofft. Der Umsatz kletterte im selben Zeitraum um knapp 97%.

Die Kasselaner haben sich für 2023 bereits für 90% ihres hohen Gasbedarfs in Europa einen sehr attraktiven Durchschnittspreis von 0,05 Euro pro KWH gesichert. Auch die Schuldenlast von über 3 Mrd. Euro wurde in den vergangenen beiden Jahren dank der sprudelnden Gewinne in eine Nettocashposition von über 600 Mio. Euro verwandelt. Zwar ist das Bergbauunternehmen, wie alle Firmen in der Branche, stark von den volatilen Rohstoffpreisen abhängig. Dennoch bleibt das strukturelle Unterangebot am Düngemittelmarkt ein mittelfristiger Treiber für weiterhin hohe Preise für Kali, das sich erst am Anfang des neuen Angebotszyklus befindet. Zudem kann die Landwirtschaft wegen der hohen Nahrungsmittelpreise auch weiterhin die gestiegenen Düngemittelpreise schultern. Risikofreudige Anleger wagen wieder den Einstieg in die MDAX-Aktie (18,86 Euro; DE000KSAG888), die ein günstiges 2022er-KGV von 3 aufweist. dag

Wir steigen bei K+S wieder ein. Der Stopp liegt bei 14,98 Euro.

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