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Krones nach Kapitalmarktag unter Druck – Wachstumsziel für 2026 enttäuscht

Ein vorsichtiger Ausblick für 2026 sorgt für deutliche Kursverluste. Warum wir dennoch an unserer positiven Einschätzung des MDAX-Werts festhalten.

Sebastian Lang,
Krones AG in Neutraubling
Krones AG in Neutraubling © DALIBRI via Wikimedia Commons

Die Aktie unseres Musterdepot-Werts Krones ist nach überraschend vorsichtigen Kommentaren zum Ausblick auf 2026 deutlich unter Druck geraten und auf ihr tiefstes Niveau seit April gefallen.

Das Gute vorweg: Auf seinem Kapitalmarkttag am Mittwoch (17.9.) bestätigte der Verpackungs- und Abfüllspezialist sowohl die Prognose für 2025 als auch seine mittelfristige Zielsetzung für 2028. Allerdings soll das Umsatzplus 2026 geringer ausfallen als das für 2025 anvisierte Niveau von +7 bis +9%. Um das Umsatzziel von 7 Mrd. Euro im Jahr 2028 zu erreichen, benötigen die Bayern implizit eine jährliche Wachstumsrate von 7% (CAGR). Sollten die Auftragseingänge rund um den Jahreswechsel nicht anziehen, dürfte es im kommenden Jahr lediglich bei einem leichten Zuwachs bleiben.

Im ersten Halbjahr blieb der Auftragseingang mit 2,73 Mrd. Euro leicht hinter dem hohen Vorjahreswert zurück. Gleichwohl sprach CEO Christoph Klenk damals bei der Bekanntgabe der Zahlen von weiterhin zahlreichen Projekten internationaler Getränke- und Lebensmittelunternehmen in der Pipeline. Bei einem Book-to-Bill-Ratio von 1,00 steht der Auftragsbestand mit 4,29 Mrd. Euro nahe seinem Rekordwert und deckt bereits die Auslastung der Produktionskapazitäten bis Mitte 2026 ab.

Von Krisenstimmung kann keine Rede sein: Auf dem Kapitalmarkttag hob der MDAX-Konzern die positiven Marktperspektiven und seine Ambition hervor, stärker als der Gesamtmarkt zu wachsen. Treiber sollen die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung sowie die geplante Expansion in Indien, China und den USA sein. Zudem dürfte der stetig wachsende Anteil der Serviceeinnahmen die Profitabilität weiter stützen. Wie angekündigt präsentierte Krones auf der parallel laufenden Branchenmesse drinktec ein neues datenbasiertes, vollautomatisiertes Liniensystem für PET-Abfüllungen – weitere Innovationen sind in Planung.

Wir sehen daher keinen Anlass, unsere positive Einschätzung der Krones-Story zu revidieren. Zwar ist die Enttäuschung mancher Anleger nachvollziehbar, da Analysten bisher mit einem Umsatzplus von 6,5% für 2026 kalkuliert hatten. Doch die Kursverluste der Aktie (119,60 Euro; DE0006335003) von rund 10% seit Dienstag (16.9.) wirken überzogen. Selbst bei geringerem Wachstum dürften die Gewinnschätzungen nur um 3-5% sinken.

Neuleser nutzen die Korrektur zum Einstieg. Unser Stopp liegt unverändert bei 96,90 Euro.

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