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Kontron marschiert in die richtige Richtung

Kontron ist in Sachen Neuausrichtung auf einem guten Weg. Vor allem die steigenden Margen überzeugen, auch wenn diese durch Sonderfaktoren positiv beeinflusst wurden.

Thomas Koch,
Kontron Logo
Kontron Logo © Timon - stock.adobe.com

Da sich die Welt in einem steten Wandel befindet, müssen Unternehmen rechtzeitig die Weichen stellen, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Dem IT-Anbieter Kontron scheint das mit dem angestrebten Wandel vom Hardwareanbieter zum Anbieter integrierter IoT-Lösungen gelungen zu sein. Die Ende 2020 vorgestellte „Vision 2030“ wird mit Leben gefüllt und spiegelt sich schon jetzt positiv im Zahlenwerk des Unternehmens wider.

Wachstumstreiber ist das 2022 gegründete Segment Software + Solutions, in dem Kontron überdurchschnittlich hohe Margen erzielt und von diversen potenziellen Zukunftstrends wie der fortschreitenden Energiewende, selbstfahrenden Autos oder der Abwehr von Cyberangriffen profitiert. Im Startquartal des laufenden Geschäftsjahres stiegen die Einnahmen hier um 26,6%, wodurch sich der Umsatzanteil von 29,8% auf 34,9% erhöhte. Der Beitrag zum EBITDA lag sogar bei 54%, da die Gewinne mit 42,8% noch stärker zulegen konnten. Die EBITDA-Marge (von 17,7% auf 19,9% gestiegen) liegt hier bereits in dem Bereich, den Kontron bis 2030 für den Gesamtkonzern anstrebt („etwa 20%). Dafür will sich das Unternehmen weiter von margenschwachem Geschäft trennen.

Auf Konzernebene lag Kontron bei den Umsätzen im Q1 mit 385,4 Mio. Euro (+8,2%) deutlich unter Konsens (441 Mio. Euro), konnte auf operativer Gewinnebene (EBITDA-Marge: 12,4% nach 10,0%) aber positiv überraschen. Das lag vor allem an dem deutlichen Anstieg bei den aktivierten Entwicklungskosten (+59%) und den sonstigen betrieblichen Erträge (+407%). Mit dem nur um 3,4% gestiegenen Materialaufwand hielt sich aber auch der mit Abstand größte Kostenblock in Grenzen. Das fast verdoppelte negative Finanzergebnis führte zu einem 23,2% höheren Überschuss, während das Plus beim EBITDA noch 30,2% betrug. Je Aktie verdiente der Konzern 0,33 Euro (Vj.: 0,26 Euro). Bei einem Book-to-Bill-Ratio von 1,28 bestätigte der Vorstand die Jahresprognose.

Auch wenn uns die Zahlen nicht vollauf überzeugen, bleibt die SDAX-Aktie von Kontron (23,14 Euro; AT0000A0E9W5) mit einem 12-Month-Forward-KGV von 12 kaufenswert. Stopp: 14,00 Euro.

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