Börsengänge

IPOs – Qualität vor Quantität

In den USA werden so kurz vor Weihnachten noch erfolgreiche Börsengänge wie Doordash und Airbnb bejubelt. Der Essenslieferant und der Marktplatz für Ferienwohnungen haben jeweils ihren Ausgabepreis wegen des regen Anlegerinteresses hochgeschraubt und legten dennoch fulminante Börsendebüts aufs Parkett.

Dagegen werden in Deutschland schon die IPO-Pläne für 2021 geschmiedet. Denn das zu Ende gehende Jahr wollen Börsianer schnell abhaken. Es war in punkto Neuemissionen kein erfolgreiches: Einer Studie von Kirchhoff Consult zufolge blieben die Unternehmen lieber in Deckung. Die Zahl der IPOs im Prime-Segment der Deutschen Börse beläuft sich nur auf fünf und im Scale-Segment kamen mit Fashionette und Exasol zwei Titel hinzu.

Allerdings ist für uns nicht die Menge an Börsengängen entscheidend, sondern deren Qualität. Gemessen daran, kamen gute Unternehmen aufs Parkett. So gefällt uns nach wie vor Compleo Charging Solutions mit Ladesäulen für Elektroautos (vgl. PB v. 9.12.). Das Papier hat trotz des Kurssprungs von rd. 80% weiteres Potenzial. Auch der Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt ist bestens aufgestellt und kommt an der Börse immer mehr in Schwung. Das nicht erst seit Corona boomende Geschäft mit Reisemobilen wird die Aktie von Knaus Tabbert antreiben (s. S. 2).

Für das IPO-Jahr 2021 decken sich unsere Erwartungen mit denen von Kirchhoff. Bis zu 100 Unternehmen könnten bereits in den Startlöchern hocken. Zu den heißesten Aspiranten zählen wir den Softwareentwickler Suse, den Wissenschaftsverlag Springer Nature, den Online-Modehändler About You und den Laborausrüster Synlab. Zudem wachsen mit dem steigenden Ölpreis aus unserer Sicht die Chancen, dass BASF demnächst die Gas- und Öltochter Wintershall Dea an die Börse bringt. Anleger können sich also auf spannende Neuemissionen in 2021 freuen.

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