Deutsche Aktien

Dt. Telekom zofft sich mit Drillisch

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Am Montag schickte eine Meldung der Deutschen Telekom die Aktie des Serviceproviders Drillisch auf Talfahrt: Es bestehe der dringende Verdacht, dass die Drillisch-Tochter Simply seit Februar 2011 mehrere zehntausend Mobilfunkanschlüsse aktiviert habe, ohne dass tatsächliche Kundenverhältnisse zu Grunde lägen. Die Telekom habe daher die Zusammenarbeit mit Drillisch und deren Tochterunternehmen fristlos gekündigt und Strafanzeige gegen Drillisch erstattet.

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Drillisch wies die Vorwürfe am Montagabend „entschieden“ zurück. Der Betrugsverdacht gegen Simply entbehre jeglicher Grundlage. Die Tochter habe sich „in Hinblick auf die von der Telekom gezahlten Provisionen vollumfänglich in Übereinstimmung mit den mit der Telekom geschlossenen Verträgen verhalten“, ließ CEO Paschalis Choulidis verlauten. Drillisch habe in den vergangenen Wochen versucht, die Sachlage mit der Telekom zu klären. Nachdem die Telekom auf ihrem „unzutreffenden“ Standpunkt beharrt habe, habe Simply bereits am 3.11. den Vertrag fristgemäß gekündigt. Beobachter vermuten, dass es sich wohl nicht um Betrug, sondern um unterschiedliche Vertragsauslegungen handelt. Mehrere Analysten bestätigten ihre Kaufvoten für Drillisch, dennoch dürfte dem Konzern ein Rechtsstreit mit der Telekom nicht gelegen kommen. Auch wenn sich die Aktie (6 Euro; DE0005545503) am Dienstag deutlich erholte, raten wir zum Abwarten.

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