Deutsche Börse hat nach Prognoseanhebung noch Luft nach oben
Zusammen mit den Q2-Zahlen hat Deutsche Börse am Mittwochabend (24.7.) die 2024er-Guidance angehoben. Die neuen, jeweils 100 Mio. Euro höheren Ziele unseres Musterdepotwerts (Umsatz: mehr als 5,7 Mrd.; EBITDA: mehr als 3,3 Mrd. Euro) liegen zwar unter den Schätzungen (6,0 Mrd. bzw. 3,34 Mrd. Euro).

Doch bei den Analysten herrscht Zuversicht, dass sich CEO Theodor Weimer und CFO Gregor Pottmeyer damit noch Pulver trocken gehalten haben für weitere Anhebungen.
Das Q2 brachte ein stärkeres Umsatz- (+24% nach +16%) und EBITDA-Wachstum (+16% nach +13%) als das Q1. Treiber blieb das um Simcorp erweiterte Investment Management Solutions-Geschäft (IMS; Umsatz +84%), das den Anteil strukturellen Wachstums erhöht. Hinzu kam zyklischer Rückenwind durch eine höhere Marktvolatilität im Handelsgeschäft (+11%). Im Blick behalten müssen zwar die durch Simcorp aufgeblähten Kosten: Sie stiegen im Q2 um 27% (org.: +6%).
Pottmeyer bekräftigte im Call aber das Ziel, die Kosten im 2. Hj. organisch auf dem Niveau des 1. Hj. (+4%) halten zu wollen. Das sollte der EBITDA-Marge helfen, die im Q2 v.a. wegen der höheren Integrationskosten auf 57,6% (Q1: 61,3%; Q2 2023: 60,1%) zurückging. Im IMS-Segment ist sie mit 28,5% (Q1: 35,4%) unter das Niveau gefallen, das Weimer zuvor als Zeichen einer erfolgreichen Integration von Simcorp bezeichnet hatte (vgl. PB v. 25.4.).
Die DAX-Aktie (187,20 Euro; DE0005810055) hielt sich am Donnerstag im schwachen Umfeld stabil. Die Bewertung liegt mit einem 2024er-KGV von 18 bzw. einem EBITDA-Multiple von 11 weiterhin unter dem Branchen-Schnitt (22 bzw. 14) und birgt Kurspotenzial. kdb
Dt. Börse bleibt ein Kauf. Stopp: Weiter bei 144,50 Euro.