CTS Eventim ist auf Rekordjagd
Dass ein Vergleich der Q3-Zahlen mit dem Vorjahr bei CTS Eventim wenig Sinn macht, liegt auf der Hand. Denn die Corona-Pandemie hatte dem Ticketvermarkter und Konzertveranstalter zwei Jahre lang heftig zugesetzt. Aktuelle Ergebnisse sollten daher in Relation zum Jahr 2019 gesetzt werden, als Covid-19 noch nicht wütete. Doch auch bei den Zahlen am aktuellen Rand besteht Interpretationsbedarf. Denn Corona sorgt derzeit für Nachholbedarf bei Besuchen auf Live-Festivals oder Konzerten.
So erreichte die Gesellschaft im Q3 einen Umsatz von 694 Mio. Euro, was einem Plus ggü. 2019 von 84% entspricht. Das Q3-EBITDA sprang im Vergleich zu 2019 um 114% auf 139 Mio. Euro. Neben den Nachholeffekten dürfte allerdings auch die weiter verbesserte Marktstellung von CTS zu dem Erfolg beigetragen haben, da kleinere Wettbewerber in der Krisenzeit vom Markt verschwunden sind.
Daher blickt CEO Klaus-Peter Schulenberg zuversichtlich auf das Gj., das einen Umsatz von mind. 1,7 Mrd. (2019: 1,44 Mrd.) Euro und ein EBITDA von mind. 330 Mio. (2019: 284,3 Mio.) Euro bringen soll – beides wären neue Rekordwerte. Die MDAX-Aktie (58,75 Euro; DE0005470306) hatte sich aber schon im Vorfeld vom Einbruch bis 40,32 Euro kräftig erholt und reagierte daher auf das Zahlenwerk ohne Euphorie. Denn die Befürchtung besteht, dass die aktuellen Risiken (anhaltend hohe Inflation und eine kräftige Konsumzurückhaltung) die Chancen auf weiter steigende Gewinne 2023 derzeit überstrahlen. Mit einem 2023er-KGV von 30 sehen wir den Titel vor diesem Hintergrund zudem als zu hoch bewertet an.
Wir beobachten CTS Eventim vorerst.