Covestro zeigt erwartete Schwäche
Wir waren nicht überrascht, dass Covestro am heutigen Dienstag (1.8.) wie die gesamte Chemiebranche zuvor schwache Zahlen ablieferte.
Der Umsatz fiel um 21% auf 3,7 Mrd. Euro, während das EBITDA um rd. 30% auf 385 Mio. Euro einbrach. Im ersten Halbjahr blieb damit anstelle des im Vorjahr erzielten Gewinns je Aktie von 3,20 Euro nur noch ein mageres Ergebnis von 0,11 Euro übrig. Ein kleiner Lichtblick stellt für uns die geringere Finanzmittel-Bindung im operativen Geschäft dar, sodass sich der Abfluss im Free Operating Cashflow (FOCF) auf 10 Mio. (Q1: Abfluss von 139 Mio.) Euro verbesserte. Beim Blick nach vorne erwartet das Unternehmen aber trotz Rückenwindes von der Autoindustrie schwächere Kennzahlen. CEO Markus Steilemann peilt nun nur noch die untere Hälfte der im Q1 genannten, recht breiten Zielspannen (EBITDA: 1,1 Mrd. bis 1,6 Mrd. Euro; FOCF: 0 bis 500 Mio. Euro) an. Zum Übernahmeinteresse von Abu Dhabi National Oil, die kolportiert nun rd. 11 Mrd. Euro bzw. 57,00 Euro je Aktie bieten sollen, gab es keine Stellungnahme.
Wir bleiben bei unserer fundamentalen Einschätzung für die DAX-Aktie (48,31 Euro; DE0006062144). Mit dem jüngst von 1,0x auf 3,0x gestiegenen Verschuldungsgrad (Net Debt/EBITDA) und Kapitalkosten, die 2 bis 6 Prozentpunkte über der Kapitalrendite (ROCE) liegen sollen, werden zentrale Forderungen unseres Investmentansatzes nicht erfüllt. Zudem ist uns das KGV der Leverkusener mit 68 (5J: 16) zu hoch. sm
Investoren meiden Covestro weiter.