Bayer – Pharmageschäft floriert
Der Life Science-Konzern Bayer wartet mit deutlichen Zuwächsen beim Umsatz von 11,7% auf 13,2 Mrd. Euro und dem bereinigten EBIT von 23,5% auf 3,2 Mrd. Euro auf.
„Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“
Der Life Science-Konzern Bayer wartet mit deutlichen Zuwächsen beim Umsatz von 11,7% auf 13,2 Mrd. Euro und dem bereinigten EBIT von 23,5% auf 3,2 Mrd. Euro auf.
Covestro erfreut sich aktuell einer starken Nachfrage in allen Segementen rund um die Welt.
Unsers Dachwikifolios PLATOW Best Trader Selection liegt bei der Performance seit dem Start auf Augenhöhe mit dem DAX. Damit ist der in der Anfangsphase herausgearbeitete Vorsprung leider verloren gegangen. Die vergangenen Tage haben aber gezeigt, dass unsere Trader insbesondere in Schwächephasen relativ gut abschneiden. In der Phase, als der DAX nach seinem direkt zum Wochenstart markierten Hoch bis Dienstagvormittag 1,2% abgab, verlor das Dachwikifolio nur rund 0,3%. Das passt zu den bisherigen Erfahrungen. Mehrere Trader erhöhen immer mal wieder ihre Cashquote oder bauen Short-Produkte ein. Auch deshalb sind die Kursschwankungen bei dem Dachwikifolio deutlich geringer als beim DAX.
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich mit 183 000 Unbeschäftigten weniger als noch vor einem Jahr abermals verbessert. Die Konsumlaune und die Stimmung in den Top-etagen ist entsprechend ungetrübt. Seitens der EZB droht kein Ungemach, denn der Inflationsbuckel ist überwunden und nimmt Druck von Mario Draghi, die Zinszügel zu straffen.
Die starke Entwicklung von Covestro hat die Mutter Bayer nun genutzt und sich von 22 Mio. Aktien des Automobilzulieferers getrennt. Zum Preis von je 66,50 Euro gingen sie in den Besitz institutioneller Investoren. Bayer reduzierte damit den eigenen Covestro-Anteil von 64,2 auf 53,3% – Fortsetzung folgt. Unser Musterdepotwert brach zunächst deutlich ein, um sich gestern aber zu stabilisieren.
Bayer-Chef Werner Baumann hat dieser Tage gut lachen: Bis Jahresende soll die Übernahme von Monsanto über die Bühne gehen. Mit Donald Trump konnte ein potenzieller Störenfried bereits um den Finger gewickelt werden (s. PLATOW Brief v. 24.2.). Freude dürften dem Manager auch die 2016er-Ergebnisse bereitet haben.
Keine Frage: Das Jahr 2016 lief für Covestro richtig gut. Der Werkstoffhersteller fuhr Rekordwerte ein und die Aktie rannte von Hoch zu Hoch. Da scheint es nur natürlich, dass viele Anleger die Präsentation der Zahlen nutzte, um Kasse zu machen. Der Titel sackte am Montag nach Börseneröffnung jedenfalls um 4,6% ab, ehe eine leichte Erholung einsetzte.
Aus unseren Depotaufnahmen der vergangenen Monate ragt Covestro positiv heraus. Seit dem Eintritt am 22. September legte der Titel um satte 38% zu, seit unserer Erstempfehlung abseits des Depots in PB v. 8.4. sind es sogar 108%. Damals hatten wir argumentiert, dass der Werkstoffhersteller deutlich günstiger bewertet ist als seine ehemalige Mutter und jetzige Hauptaktionärin Bayer. Diese Differenz wurde inzwischen aber mehr als aufgeholt, da die Covestro-Aktie (66,44 Euro; DE0006062144) munter klettert und das Bayer-Papier trotz der Jahresendrally noch immer unter der Monsanto-Übernahme leidet. Der Konsens seriöser Analysten traut dem MDAX-Konzern aktuell ein 2017er-EPS von gut 3,70 Euro zu, damit käme der Anteilschein auf ein KGV von knapp 18. Bayer wird aktuell mit einem 2017er-KGV von 15 bewertet.
Mit fast 21 Jahren ist das virtuelle Musterdepot der PLATOW Börse, das 1996 mit einem Anfangsbestand von 100 000 DM an den Start ging, eines der ältesten. Da alle Transaktionen vorher angekündigt werden und Leser somit zeitgleich kaufen und verkaufen können, ist es zudem eines der „ehrlichsten“. Über die Jahre ist der Depotwert (Wertpapierbestand + Liquidität) auf stolze 1 515 797 Euro (Stand: 23.12.16) angewachsen, was einer Rendite von derzeit 2 865% entspricht. Auf Grund dieser erfreulichen Entwicklung waren bei den jüngsten Neuaufnahmen, etwa Hella, Covestro oder Zalando, jeweils 75 000 bis 100 000 Euro je Kauf zu bewegen.
Die Elektromobilität ist eine der größten Herausforderungen der Automobilbranche. Bei Volkswagen soll in wenigen Jahren jedes vierte Fahrzeug ein Stromer sein. Das bekommen auch die Zulieferer zu spüren. Hersteller von Getriebeteilen etwa müssen umdenken. Denn bei Elektroautos fällt dieses Element weg. Aber auch Autonomes Fahren und Vernetzung führen dazu, dass sich die Automobilindustrie in den kommenden Jahren so stark wie noch nie in ihrer Geschichte wandeln wird. Die Zulieferer müssen sich verstärkt mit diesen Themen beschäftigen. Ihr bisheriges Geschäft dürfen sie aber nicht vernachlässigen – ein schwieriger Spagat.
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Höhere Absatzmengen im Kerngeschäft bei gleichzeitig höheren Margen – Covestro hat sein Konzernergebnis im dritten Quartal um fast 62% auf 259 Mio. Euro gesteigert. Nach Angaben des Werkstoffherstellers drückten niedrige Rohstoffpreise zwar auf den Umsatz, die Nachfrage nach Polyurethanen und Polycarbonaten ist aber ungebrochen hoch. Besonders im asiatisch-pazifischen Raum stieg der Absatz dieser Kernprodukte. Nach erfolgreichen neun Monaten präzisierte Patrick Thomas daher die Prognosen. Der Vorstandschef erwartet für 2016 jetzt eine Steigerung des Free Operating Cash Flow, die Kennzahl Return on Capital Employed (ROCE), die die Profitabilität des eingesetzten Kapitals misst, soll den Vorjahreswert nun „deutlich“ übertreffen. Unser Musterdepotwert reagierte zunächst sehr positiv auf die Zahlen, büßte im Tagesverlauf aber an Wert ein. Dabei sehen Analysten Spielraum für eine Anhebung der Dividende. Auch wenn das Schlussquartal gewohnt schwach ausfallen dürfte, rechnen wir mit einer Ausschüttung von 1,25 Euro je Aktie (51,92 Euro; DE0006062144). Dazu kommt ein geschätztes 2017er-KGV von 15,5. Wir raten weiter zum Kauf, Stopp aber hoch auf glatt 40 Euro.
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Verschieben Börsenkandidaten kurz vor Schluss ihre Parkettpremiere oder machen einen kompletten Rückzieher, weil sie nicht genug Investoren zum aufgerufenen Preis finden können, muss oft das schwierige Börsenumfeld als Grund für die Absage herhalten. So erging es beispielsweise unserem Musterdepotwert Covestro, der erst mit Verzögerung und einem deutlich zusammengestutzten Emissionserlös an der Börse debütierte. Auch Schaeffler hatte seine Pläne im vergangenen Herbst zusammenstreichen müssen.
Am Donnerstagmorgen haben wir Covestro in unser Musterdepot aufgenommen. Der Werkstoff-Produzent spaltete sich im vergangenen Jahr von Mehrheitseigner Bayer (64%) ab und feierte am 6.10.15 sein Börsendebüt. Nach einem starken Auftakt musste die Aktie (48,45 Euro; DE0006062144) zu Jahresbeginn eine Schwächephase verkraften, aus der sie aber gestärkt herauskam und durchstartete.
„Wir lasten unsere Anlagen zunehmend besser aus und steigern damit bei höheren Absatzmengen unsere Profitabilität“, lässt sich Patrick Thomas anlässlich der Covestro-Halbjahreszahlen zitieren. Beim um IPO-Kosten und Standortschließungen bereinigten EBITDA kann der Vorstandschef nämlich über ein Plus von 14,9% berichten, obwohl der Umsatz wegen der insgesamt niederigen Rohstoffpreise um 6,4% fiel.
Seit Anfang des Monats gehört Covestro zum illustren Kreis des MSCI Global Standard Germany. Der Index bildet die Grundlage für viele internationale Aktienfonds, die in deutsche Werte investieren wollen. Damit ist dem Werkstoffhersteller mehr Aufmerksamkeit aus dem Ausland gewiss.
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Während sich das Übernahmekarussell in der globalen Pharma-Branche im Rekordtempo dreht (siehe „Unsere Meinung““ auf Seite 1), sind die deutschen Pillendreher bislang meist Zuschauer. Einst war auch der hiesige Markt durch rege M&A-Tätigkeiten gekennzeichnet. So ging etwa Hoechst, einst das umsatzstärkste Pharma-Unternehmen der Welt, zunächst mit Rhône-Poulenc in Aventis und später in Sanofi auf. Die letzte große innerdeutsche Pharma-Hochzeit war 2006, als sich die beiden DAX-Konzerne Bayer und Schering vereinigten.
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In ihrer kurzen Geschichte hat die Aktie von Covestro bereits viel erlebt. Nach dem Börsengang im vergangenen Oktober ging es bis zum Jahreswechsel steil nach oben, ehe das Papier marktkonform bis Mitte Februar abstürzte. Seither geht es etwas weniger schwungvoll nach oben.
US-Börsianer würden schmunzeln, aber für deutsche Verhältnisse ist die IPO-Bilanz 2015 zweifellos ein Erfolg: 24 Unternehmen wurden neu an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet, davon 18 im hoch regulierten Prime Standard. Das kumulierte Emissionsvolumen lag laut Angaben der Deutschen Börse bei rund 7 Mrd. Euro, die aggregierte Marktkapitalisierung aller Börsenneulinge zur Erstnotiz betrug 38,5 Mrd. Euro. 2015 war das beste IPO-Jahr seit 2007!
Das IPO von Covestro zählt ohne Zweifel zu den erfolgreichsten Börsengängen des Jahres. Die Aktie des Werkstoffherstellers legte seit ihrem Debüt im Oktober satte 30% zu, PLATOW-Leser kamen sogar noch günstiger zum Zuge und liegen aktuell 36% vorne. Garniert wird der gelungene Start vom Aufstieg in den MDAX zum 21. Dezember, den die Deutsche Börse am Donnerstag ankündigte. Die Mitgliedschaft werde die Wahrnehmung von Covestro an den weltweiten Finanzmärkten weiter erhöhen, kommentierte CFO Frank Lutz.
Wenn am Donnerstag der „Arbeitskreis Aktien“ der Deutschen Börse über die letzten Indexanpassungen im Jahr 2015 entscheidet, dürfte vor allem der SDAX im Fokus stehen. Im DAX wird es keine Neumitglieder geben. Lediglich der MDAX könnte mit der Bayer-Abspaltung Covestro einen Neuzugang bekommen. Vielleicht wartet die Börse mit dieser Anpassung, die zum 21. Dezember wirksam würde, aber auch noch bis zum 4. Januar, wenn MAN den Prime Standard verlässt. ElringKlinger sowie Klöckner & Co. sind weitere Abstiegskandidaten, Nutznießer könnten Alstria Office und Ströer sein. Im TecDAX wäre ein Austausch von Manz durch Siltronic denkbar.
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