Autobauer & Zulieferer

Continental stellt die Weichen für den Wandel

Continental wird sich künftig auf sein profitables Kerngeschäft mit Reifen konzentrieren. Die Autozulieferersparte Aumovio soll bis Oktober über einen reinen Spin-Off an die Börse gebracht werden; die Industriesparte ContiTech steht zum Verkauf.

Sebastian Lang,
Continental Werk in Stöcken
Continental Werk in Stöcken © Continental AG

Jetzt ist es offiziell: Continental wird zu seinen Wurzeln zurückkehren und sich wieder auf das Reifengeschäft konzentrieren. Bis Oktober soll die Autozuliefersparte Aumovio über einen reinen Spin-Off an die Börse gebracht werden.

Der Schritt war schon länger geplant, der mehrheitliche Beschluss dazu kam auf der Hauptversammlung am Montag (28.4.). Das Autozulieferergeschäft (49% des Konzernumsatzes) entwickelt sich schon seit Längerem äußerst schleppend, auch wenn 2024 die ber. EBIT-Marge in diesem Unternehmensbereich leicht auf 2,3% verbessert wurde, dank zahlreicher Kostenreduzierungen und Effizienzverbesserungen. Auch von ihrer Kunststofftechniksparte (16% des Konzernumsatzes) wollen sich die Hannoveraner trennen. Übrigbleiben wird somit das Kerngeschäft mit Reifen, das 2024 bei annähernd stabilem Umsatz in Höhe von 13,9 Mrd. Euro seine ber. EBIT-Marge um 20 Basispunkte auf 13,7% steigern konnte. Wachstumspotenzial gibt es unter anderem in der Region Asien-Pazifik, wo Continental im Vorjahr neun der zehn volumenstärksten Hersteller von Elektrofahrzeugen belieferte.

Auf Konzernebene erwartet CEO Nikolai Setzer für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 38 bis 41 Mrd. (2024: 39,7 Mrd.) Euro und eine ber. EBIT-Marge von rund 6,5 bis 7,5% (2024: 6,8%). Erfüllt er diese Prognose, ist die Aktie (68,10 Euro; DE0005439004) aktuell mit einem 2025er-KGV von 8,5 bewertet. Die Konzentration auf das margenstarke Reifengeschäft erscheint langfristig richtig, kurzfristig hält uns allerdings die unsichere wirtschaftliche Lage von einem Einstieg ab.

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