Deutsche Aktien

Compugroup braucht neue Impulse

Erst vor zwei Wochen sorgte der 2018er-Ausblick von Compugroup für neuerliche Enttäuschungen. Denn erst im Dezember hatte der Softwareanbieter für Arztpraxen und Apotheken seine 2017er-Guidance gesenkt. Verständlicherweise gab es nun mit dem vorläufigen Jahresabschluss 2017 kaum neue Impulse.

Aber der Reihe nach: Der Umsatz kletterte 2017 moderat um 4% auf 582,4 Mio. Euro und das EBITDA stieg auf 128,6 Mio. Euro (+2%). Damit lag die Marge bei 22% und die reduzierten Ziele wurden erreicht. Währungsverluste sorgten für zusätzlichen Gegenwind, so dass das EPS auf 0,83 Euro (-8%) sank. Nach der Zulassung für die Telematik-Infrastruktur (TI) der elektronischen Gesundheitskarte im November liefen die Geschäfte gut an. Bereits 4 700 dieser Systeme wurden installiert. Den Schwung wollen die Koblenzer mit 500 bis 1 000 Aufträgen pro Woche für den Roll-Out mitnehmen.

So erwartet Vorstandschef Frank Gotthardt 2018 einen Umsatz von 700 Mio. bis 730 Mio. Euro und ein EBITDA von 175 Mio. bis 190 Mio. Euro. Die damit in Aussicht gestellte Marge von ca. 26% enttäuschte jedoch, denn der Wert ist weit weg vom mittelfristigen 30%-Ziel. Die Aktie (47,02 Euro; DE0005437305) rauschte bei Prognose-Bekanntgabe am 24.1. um 11% in den Keller. Weitere Verkäufe drückten den TecDAX-Titel nun auch unter die 200-Tage-Linie (51 Euro). Eine Trendwende erwarten wir erst, wenn es Compugroup gelingt, Vertrauen zurückzugewinnen. PLATOW-Leser sollten Compugroup halten. Der Stopp bleibt bei 39,80 Euro.

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